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Klassik
Romantik in
der
Hälfte
des
19- Jahrh.
ruhe der Kopaissee in Böotien, die Kykladeninsel Delos, als Karton,
die Ruinen des Tempels der Hekate auf Ägina, in Abendstimmung
(Nr. 594-596); in der städtischen Galerie zu Mannheim eine
Ansicht von Perugia, der Tempel von Agina und eine Ansicht
von Selinunt (Nr. 104-1C6); im städtischen Museum in Köln
eine Ansicht von Cefalu in Sizilien (Nr. 952a); im Museum zu
Hannover eine Ansicht von Sikyon mit der Aussicht auf Korinth
(Nr. 150); im Museum zu Leipzig eine Ansicht der Insel Oorfu,
der Kopaissee in Böotien, der Nemisee, eine Landschaft am
Ilissos in Athen, der hohe Göll bei Alpenglühen, eine oberbayrische
Landschaft und eine Farbenskizze einer Gegend im Unterinnthal
(Nr. 210, 483, 675, 676, 677, 678 und 679); in der Schackgalerie
in München der Kochelsee, der Hintersee bei Berchtesgaden,
ein Landschaftsmotiv aus Griechenland, die Quelle Kallirrhoö bei
Athen, eine Meeresküste in Griechenland bei aufziehendem Gewitter
und eine Ansicht von Rom in drei Bildern (Nr. 113-120); in der
Berliner Nationalgalerie Gegend vom Ammersee, Skizze des
Schlachtfeldes bei Marathon und eine Ansicht von Perugia (Nr. 281,
282 und 294).
Zur höchsten Vollendung wurde die durch Carstens und Koch
angebahnte landschaftliche Richtung durch Friedrich Preller ge-
führt, geboren zu Weimar 1804, gestorben daselbst 1878. Als er
1828 nach Rom kam, schloss er sich eng an Koch an; schon damals
kam ihm der erste Gedanke zu dem Hauptwerke seines Lebens,
zu den Odysseelandschaften. Von 1832-1834 entstand der erste
Cyklus derselben für Dr. Härtel in Leipzig und zwar als Wand-
schmuck in Tempera. Erst nach 20 Jahren sollte er wieder daran
anknüpfen können. Unterdes studierte Preller auf Rügen und in
Norwegen die nordische Küstenlandschaft und malte norwegische
.Landschaften, von denen sich einige im Museum in Weimar be-
finden. Endlich 1855 kehrte er zu den Odysseelandschaften zurück,
und erweiterte den ursprünglichen Kreis von 7- auf 16 Kartons,
die sich jetzt in der Nationalgalerie in Berlin befinden (Nr. 101
bis 116). Der Grossherzog von Weimar erteilte nun den Auftrag,
den ganzen Cyklus in einem besonderen Raume des Museums in
Weimar zu malen. Nach einem zweijährigen Aufenthalt in Italien,
von 1859-1861, führte Preller die Gemälde in Wachsfarben aus
und bereicherte dieselben durch eine Art von Predella, auf welcher
die Abenteuer des Odysseus dargestellt sind. In diesen Bildern
erscheint die heroische Landschaft in grösster Linienschönheit und
vollendeter Verschmelzung der Figuren mit der Umgebung. Preller
fertigte in letzter Zeit noch einen Cyklus Landschaftszeichnungen
zum Buche Ruth. ImIMuseum zu Stuttgart befindet sich von
ihm eine norddeutsche Landschaft mit einem Hünengrab (Nr. 780);