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Klassik
in
Romantik
des
1. Hälfte
der
Jahrh,
Kolorit der Venezianer nach. Die Nationalgalerie in Berlin besitzt
von ihm einen Moses am Brunnen (Nr. 65). Ansclm Feuerbach
(1829-1880) ist der letzte Ausläufer der klassischen Richtung auf
dem Gebiete der Historienmalerei. Er kam zuerst zu Schadow
nach Düsseldorf, dann nach München und Antwerpen und trat
1853 in das Atelier Coutures in Paris. Nach seiner Rückkehr
fanden seine Bilder keinen Beifall, wohl wegen der vorherrschenden
grauen Töne. Feuerbach ging 1856 nach Rom und wurde hier
wieder von Graf Scheck entdeckt und für seine Galerie beschäftigt.
Die figurenreichste Komposition Feuerbachs ist das Gastmahl des
Platon, welches eine Verschmelzung des hellenischen Geistes mit
dem modernen- zeigt, aber ganz in Grau getaucht ist. 1873 erhielt
Feuerbach einen Ruf als Professor an die Akademie in Wien und
zugleich den Auftrag, einen Saal des neuen Kunstakademiegebäudes
zu schmücken, aber seine Entwürfe fanden keinen Beifall. Er ver-
liess Wien 1876 und malte in Venedig ein Gemälde für die
Handelskammer in Nürnberg "Kaiser Ludwig empfängt die
Huldigung der Nürnberger". Diese Komposition wurde gut lauf-
genommen, aber der "Titanensturz" abgelehnt. Feuerbach starb
einsam in einem Hotel zu Venedig. Das Germanische Museum in
Nürnberg hat von ihm „Den Einzug Kaiser Maximilians in Nürn-
berg" (Nr. 434); im Museum zu Stuttgart "lphigenie nach der
Gegend ihres Heimatslandes blickend" (Nr. 759); im Stadelschen
Institut zu Frankfurt a. M. ein weibliches Brustbild (Nr. 458a);
in der Kunsthalle zu Karlsruhe „Si1en mit dem jungen Bacchus",
Jugendwerk von 1847, „Die Poesie" von 1856, der Dichter Dante
Alighieri während der Verbannung von Florenz von edlen Frauen
von Ravenna getröstet, von 1858 (Nr. 549-551), ebendort die erste
Darstellung des Gastmahls des Platon, 1867-1869 gemalt, ein
Selbstbildnis des Künstlers von 1878, eine Blumenstudie zum
zweiten Exemplar des Gastmahls des Platon und eine Aquarell-
skizze zu dem "Konzert", von 1877 (Nr. 813, 822-824); in der
Kunstsammlung zu Basel ein "Idyll" (Nr. 307); in der städtischen
Sammlung zu Mannheim die Skizze zu dem Gemälde „Franzeska
da Rimini"; in der Kunsthalle in Hamburg "Tanzende Zigeuner
im Walde", in Paris gemalt, und das "Urteil des Paris", von 1870
(Nr. 336 und 336 a); in der Grossherzogl. Sammlung in Oldenburg
"Am Meeresufer", eine Studie zu der Flucht der Medea (Nr. 324),
die Farbenskizze zur Amazonenschlacht von 1857 (Nr. 323); im
Museum zu Leipzig "Kinderständohen" von 1858 (Nr. 530); in
der Galerie zu Dresden "Maria mit dem Kinde", von 1860
(Nr. 2362); in der Herzogl. Galerie zu Gotha ein Selbstbildnis des
Künstlers (Nr. 637); in der Neuen Pinakothek in München „Die
Flucht der Medea", „Die Giganten den Olymp stürmend und von