Volltext: Malerei (Bd. 3)

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Klassik 
in 
Romantik 
der 
1. Hälfte 
des 
19- J3hrh_ 
landschaft. Er ist 1839 geboren und war Schüler Pilotys, später 
bildete er sich durch Reisen in Oberitalien, im Böhmerwald und 
Oberbayern und liess sich in Düsseldorf nieder. 1877 wurde er 
als Professor an die Kunstschule in Stuttgart berufen, siedelte aber 
1880 nach Berlin über. Die Galerie in Dresden besitzt von ihm 
eine Alpenlandschaft, von 1882 und den „Albulapass in Grau- 
bünden" (Nr. 2359 und 2359 A); im Rudoltinum in Prag "Frühling 
im oberen Gadinenthal des Berner Oberlandes" (Nr. 444A); in der 
Schackgalerie in München eine Waldlandschaft (Nr. 83); im 
Stadtmuseum zu Königsberg "Albulapass im Schnee" (Nr. 302); 
in der Nationalgalerie zu Berlin der "Gotthardpass mit dem 
Hospiz" (Nr. 456); im Museum zu Stuttgart eine Landschaft 
am Starnberger See und der „St. Gotthardspass" (Nr. 657 und 744). 
In Karl Gräb (1816-1884) besass die Berliner Schule einen vor- 
trefflichen Architekturmaler. Er widmete sich anfangs unter Gerst 
der Dekorationsmalerei, gelangte aber durch seine Reisen in der 
Schweiz, Frankreich, Italien und Sizilien zu einer höheren Kunst- 
bildung. Berühmt geworden sind seine Innenansichten mittel- 
alterlieher Kirchen durch ihre koloristischen Reize und das Gefühl 
für poetische Lichtwirkung. Gräb malte auch eine Anzahl Land- 
schaften in Öl und Aquarell. Im Neuen Museum sind die Wand- 
bilder, das alte Athen und das alte Olympia darstellend, von ihm 
geschaffen. Die Nationalgalerie in Berlin besitzt sein bekanntes 
Bild "Gräber der Familie Mansfeld in Eisleben", von 1860, „Lettner 
im Dom zu Halberstadt" aus demselben Jahre und eine Thüringer 
Mühle (Nr. 90, 91 und 561); im Museum zu Breslau "Alte 
Synagoge in Prag" (Nr. 777). Ludwig Burger, der Bruder Adolf 
Burgers, 1825 in Krakau geboren, gestorben 1884 in Berlin, hat 
in Berlin, Antwerpen und Paris studiert. Er ist hauptsächlich 
durch Illustrationen und durch seine dekorativen Arbeiten in einer 
Anzahl Berliner Bauwerke bekannt geworden. _Den Sitzun ssaal 
der Stadtverordneten und den Vorraum des Festsaals im ieuen 
Rathause in Berlin schmückte Burger, mit Hilfe seines Bruders 
Adolf und Hermann Scherenbergs, mit Fresken. Die acht Wand- 
felder des Sitzungssaals zeigen Kompositionen, welche auf die Ge- 
biete der öffentlichen Wohlfahrt Bezug haben, im Vorsaal kommen 
die deutschen Märchen zur Verkörperung. Nach einer 1872 unter- 
nommenen Reise nach Italien entstanden die Halbfiguren der mili- 
tärischen Tugenden in der Aula der Kadettenanstalt zu Lichter- 
f elde, die Sgraffitodekorationen in der Empfangshalle des Metzer 
Bahnhofs, die Wandbilder in der Universitätsbibliothek und in der 
Kriegsakademie zu Berlin. Im ErdgeschoßSö des Zellghauses 
daselbst führte Burger vier grau in grau gemalte Wandbilder aus, 
dann farbige dekorative Malereien im Pringsheimschen Hause, in
	        
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