372
Klassik u.
in
Romantik
der
Hälfte
Jahrh.
des 19.
Berliner Akademie. Im Museum zu Stuttgart befindet sich von
ihm „Der junge Shakespeare wegen Wildfrevels vor den Friedens-
richter geführt" (Nr. 768); im städtischen Museum zu Köln
"Cromwell am Krankenbette seiner Tochter" (Nr. 974), von 1859
und fünf Bildnisse (Nr. 975, 976a-c). darunter das Bildnis von
Peter von Cornelius und das Selbstbildnis des Künstlers; im
Museum zu Hannover „Zwei junge Mädchen und eine alte Frau
in der Kirche betend" (Nr. 165); im Museum zu Leipzig das
am meisten bekannt gewordene Bild Schraders "Friedrich II. nach
der Schlacht bei Kollin", von 1849 (Nr. 224); in der National-
I galerie zu Berlin "Übergabe von Calais an Eduard III. von
England", von 1847, "Abschied König Karls I. von England von
den Seinen", von 1855, „Esther vor Ahasverus", von 1856, das
Bildnis des Konsuls Wagner, von 1857, die "Huldigung der Städte
Berlin und Köln im Jahre 1415", gemalt 1874, und das Bildnis
Leopold v. Rankes, von 1868 (Nr. 327-331 und 533); im Museum
zu Schwerin „Betende Kinder" und das Bildnis Friedrich Eggers"
(Nr. 1287 und 1288); im Stadtmuseum zu Königsberg "Die
Tochter Jephtas mit ihren Freundinnen" (Nr. 238). Adolf Eybel
(1808-1882), ein Schüler Kolbes, bildete sich bei Delaroche weiter.
Sein Hauptbild von 1846 „Der Grosse Kurfürst in der Schlacht
bei Fehrbellin" befindet sich im Königl. Schlosse in Berlinr In
der Schlosskapelle zu Berlin hat Eybel zwölf Reformatoren gemalt.
Gustav Richter (1823-1884) bildete sich auf der Akademie in
Berlin, dann bei Cogniet in Paris. Er hielt sich von 1847-1849
in Rom auf, spätere Reisen führten ihn abermals nach Italien und
Frankreich, dann nach Ägypten und der Krim. Seine ersten
Arbeiten in Berlin waren das vorzügliche Bildnis seiner Schwester,
dann Friesbilder aus der nordischen Sage im Neuen Museum nach
fremden Entwürfen: Balder, die Walküren und Walhalla. Nach
1856 beschäftigten ihn zunächst fast ausschliesslich Bildnisse, die
aber immer koloristische Experimente darstellten. Für das Maxi-
milianeum in München malte Richter ein wenigstens koloristisch
vorzügliches Bild "Der Bau einer ägyptischen Pyramide", weit be-
kannter wurden die Einzeliiguren aus seiner ägyptischen Studien-
mappe. Richter wurde der bevorzugte Porträtmaler der Aristo-
kratie. Ein Bild der Königin Luise im Kölner Museum (Nr. 986 b)
erhebt sich weit über die gewöhnliche Bildnismalerei; es ist die
Verkörperung eines Ideals. Die Nationalgalerie in Berlin hat
von ihm "Die Erweckung von J airus' Tochter" von 1856, ein von
der kirchlichen Auffasung abweichendes Bild, das Bildnis des
Generals Grafen v. Blumenthal und das Selbstbildnis des Künstlers
(Nr. 272, 515 und 629); im Museum zu Breslau das Bildnis des
Kaisers Wilhelm I., von 1877. Max Lohde, der letzte Schüler