Cretius, W.
Schirmer,
Biermann.
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„Q,uartett aus der Zeit des van Dyck", von 1857 (Nr. 764). Hugo
Freiherr von Blomberg (1820-4871) studierte bei Wach und
siedelte später nach Weimar über. Die Gemälde seiner späteren
Zeit verraten ein eingehendes Studium des Rubens. Blomberg
war zugleich vielfach als Dichter, Kunst- und Kulturhistoriker
thätig. Franz Oatel (1778-1856), Landschaftsmaler, in Berlin ge-
bildet, gehörte wie Ahlborn zu dem römischen Kreise und folgte
noch der Kochschen Art in einer harten und trockenen Färbung.
Die Neue Pinakothek in München besitzt von ihm eine Anzahl
Bilder: Kronprinz Ludwig von Bayern in einer römischen Osteri
in Gesellschaft von Künstlern, eine Aussicht von Ariccia. gegen
das Meer, ein Seesturm bei Amalii, "im Golf von Neapel", „bei
Castel Gandolfo", "Strasse am Golf von Palermo", die Grotte Aretusa
bei Tivoli und der Kapuzinergarten in Syrakus (Nr. 298-305).
Von ihm im Museum zu Stuttgart eine Waldlandschaft mit
einem alten Schlosse (Nr. 731); in der Kunsthalle zu Hamburg
die Grotte der Egeria. und ein italienischer Hirt (Nr. 305 u. 306);
in der Schackgalerie zu München das Theater von Taormina in
Sizilien (Nr. 29); in der Nationalgalerie in Berlin eine Neapolita-
nische Carrete, eine Ansicht vom Golf von Neapel (Nr. 63 u. 54)
und eine römische Vigna (Nr. 393); in der Sammlung zu Lützschena
eine italienische Landschaft mit der Aussicht auf den Golf von
Neapel (Nr. 52). Wilhelm Schirmen" (1802-1866), ursprünglich
Porzellanmaler" und Schüler von Völcker in der Blumenmalerei,
folgte später in der Landschaftsmalerei der Schinkelschen roman-
tischen Richtung. Seit 1827 in Rom trat er mit Koch und Rein-
hardt in Verkehr. 1845 ging er zum zweitenmal nach Italien und
wirkte später als Lehrer der Landschaftsklasse an der Berliner
Akademie. Auf seinen Bildern suchte er die wechselvollen Licht-
effekte des Südens durch Farbe und Stimmung zum Ausdrucke zu
bringen. In diesem Sinne hat er seit 1850 die griechischen und
ägyptischen Landschaften im Museum zu Berlin gemalt, dann
die Wandbilder im Albrechtsschlosse bei Dresden und im kron-
prinzlichen Palais in Berlin. In der Nationalgalerie in Berlin
sind von ihm „Tassos Haus in Sorrent", von 1837, "ein italie-
nischer Park", Motiv aus der Villa Borghese in Rom, von 1856,
und "Strand bei Neapel", von 1864 (Nr. 316, 317 und 431). Karl
Eduard Biermann, geboren 1803, gestorben 1892, gehört zu den Be-
gTündern der Berliner Landschaftsmalerei. Auch er war, wie Schirmer,
erst Porzellam, dann Dekorationsmaler, aber eine Studienreise durch
die Schweiz, Italien und Tirol führte ihn zu höheren Zielen. Eine
1852 unternommene Reise nach Dalmatien gab ihm Gelegenheit,
die wildromantischen Reize dieses Landr-E zum erstenmal zur Dar.
Stellung zu bringen. Biermann war auch Meister der Aquarell-
Ehe, Gicerone. III. 24