Blechen,
Menzel,
Schinkel,
Ahlborn.
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In der Galerie zu Königsberg befindet sich von ihm die Ruine
einer Kapelle, von 1838, eine Landschaft mit Büffeln, von 1830, und
die Küste von Capri im Mondschein (Nr. 193, 207 und 208); in der
Nationalgalerie in Berlin eine Ansicht des kleinen Wasserfalls
von Tivoli (Nr. 31), die Schlucht von Amalfi, von 1831 (Nr. 499),
das „Semnonenlager mit dem Blick auf den Müggelsee", eine
Campagnalandschaft, eine ideale Landschaft mit der Staffage eines
Venusfestes, eine Campanische Waldlandschaft, ein iValddickicht
mit Mönchen, eine Waldschlucht in Abendstimmung und eine
markische Landschaft (Nr. 615-621), endlich Blick durch ein
Felsenthor auf ein teilweise unter Wasser stehendes altertürnliches
Gebäude (Nr. 643). Karl Friedrich Schinkel (1781-1841), der
grosse Berliner Baumeister, begann seine Thätigkeit als Maler mit
seiner 1803 unternommenen italienischen Reise, von der er eine
Menge Skizzen und landschaftlicher Kompositionen heim brachte.
Die Kriegsjahre gaben ihm Musse, diese Entwürfe in romantisch-
phantastischen Gemälden auszuführen, in denen allerdings die
Architektur vorwiegt. Phantastische Dome erheben sich unter
magischer Beleuchtung auf steilen Bergen, prächtige Schlösser
blicken in fruchtbare Thäler hinab und malerische Panoramen
lassen die Beschauer über Flüsse, Ebene und das Meer blicken.
Für die Vorhalle des Museums in Berlin erfand Sohinkel hgür-
liche Kompositionen, welche später von Corneliusschülern in Fresko
ausgeführt worden sind. An der linken Wand ist die Geburt der
urweltlichen Kräfte aus dem Chaos geschildert und an der an-
stossenden Seitenwand die Theogonie und die Erschaffung des
Kosmos; an der rechten Wand zeigt sich die Entwickelungs-
geschichte der Menschheit in vier Zeitaltern, und die anstossende
Seitenwand enthält die Bekränzung des Grabes und die Klage um
den Verstorbenen. Von den vier Fresken des oberen Treppen-
vestibüls sind noch zwei, die an der Längswand, nach Schinkels
Entwürfen ausgeführt: links der Kampf des Kulturrnenschen gegen
wilde Horden, rechts der Kampf des Menschen mit der verheerenden
Flut. Eine grössere Anzahl Bilder Schinkels sind in der National-
galerie zu Berlin aufbewahrt: eine ideale Landschaft bei Sonnen-
untergang von 1815, eine ideale Landschaft nach einer Erzählung
von Clemens Brentano, ein Felsenthor mit einer Einsiedlerklause,
eine italienische Landschaft, eine Landschaft mit dem Regenbogen,
eine Landschaft bei Sonnenuntergang, ein sumpüger Buchenwald,
eine Tiroler Schenke, eine romantische Seelandschnft, ein See-
gestade bei Mondenschein (Nr. 291-300), dann sieben Landschaften
Schinkels in Kopien von Ahlborn u. a. (Nr. 301-307), darunter
eine ideale Stadt und ein gotischer Dombau, ebendort befindet
sich das Original des "Gotischen Doms" (Nr. 574). August Ahl-