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Klassik
in
Romantik
der 1.
Hälfte
des
Jahrh.
von 1825 (Nr. 641); im Museum zu Schwerin „Zwei Mädchen
auf einem Berge", nach Uhland, von 1835 (Nr. 1149); im Museum
zu Hannover "Loreley", von 1835 (Nr. 16); im Museum zu
Breslau die Gefangennehrnung Christi, von 1852 (Nr. 778), in
überlebensgrossen Figuren. Wilhelm Hensel (1794-186l) bildete
sich auf der Berliner Akademie und machte den Krieg von 1813-15
als Offizier mit. Er ging 1828 nach Rom und wurde nach seiner
Rückkehr nach Berlin Professor an der dortigen Akademie. 1834
entstand für die Garnisonkirche in Berlin Christus vor Pilatus,
von guter Komposition und schönem Kolorit. Am bedeutendsten
war Hensel als Bildnismaler, er hat etwa 400 Bildnisse in Öl ge-
malt und fast 1000 in Bleistiftzeichnungen geliefert. August
von Klöber (1793-1864) gehört zu den erfolgreichsten Malern der
Berliner Schule. Auch er machte den französischen Krieg als
Freiwilliger mit und lag in Paris seinen Kunststudien ob. In
Wien studierte er Rubens und Correggio und kann als ein Nach-
ahmer des letzteren bezeichnet werden. 1820 nach Berlin zurück-
gekehrt, malte er im neuen Schauspielhause im Foyer und im
Konzertsaale Friesbilder aus der Apollomythe und allegorische
Darstellungen und ging dann bis 1828 nach Rom. Später wieder
in Berlin, entwickelte er eine fruchtbare Thätigkeit und malte
anmutige Bilder voller Grazie und Naivität, doch blieb seine
Zeichnung unvollkommen und sein Kolorit unnatürlich rosig. In
der Schlosskapelle zu Berlin schuf er die Evangelisten Matthäus
und Markus; und in einem Zimmer des Marmorpalais in Potsdam,
in der Königl. Loge des Opernhauses, in der neuen Börse und
in der Gedenkhalle des kronprinzlichen Palais in Berlin ent-
standen Wand- und Deckengemälde mit mythologischen und alle-
gorischen Darstellungen. Im Museum zu Breslau von ihm ein
Kinderbildnis, von 1847 (Nr. 853); in der Berliner National-
galerie "Jubel, der Erfinder der Rohrüöte", von 1839, die "Pferde-
schwemme", „Amor und Psyche", "Erziehung des Bacchus" (Nr. 165
bis 168). Einer der originellsten Meister der Berliner Schule war
Flranz Krüger (1797-1857). Er bildete sich einzig nach der Natur
und zeichnete unablässig Pferde und Hunde. Ein Reiterbild des
Prinzen August von Preussen begründete seinen Ruf; seine
realistische Auffassung bewährte sich namentlich in dem Bilde einer
Parade, von 1829, auf dem Opernplatze in Berlin, besonders in den
Gruppen der Zuschauer im Vordergrunde, in denen er alle be-
rühmten und bekannten Persönlichkeiten Berlins in wohlgetroifenen
Bildnissen wiedergab. Auf einem zweiten Paradebilde von 1839
und dem Huldigungsbilde von 1843, beide im König]. Schlosse in
Berlin, gab Krüger, ähnlich wie auf seinem ersten Pß-Padebildß,
die Genregruppen der Berliner Berühmtheiten der dreissiger und