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Klassik u.
in
Romantik
1. Hälfte
der
des
Jahrh.
Ordensritter darstellen, und die Fresken in der Vorhalle des
Marmorpalais bei Potsdam mit Szenen aus dem Nibelungenliede.
Eine Himmelfahrt Christi von ihm befindet sich in der Schloss-
kirche zu Potsdam. Die Berliner Nationalgalerie hat von ihm:
eine altdeutsche Strasse , bezeichnet 1824, "Deutschherren als
Krankenplleger in Jerusalem", von demselben Jahre, als Olskizze
zu den Glasfenstern für die Marienburg, "Fürstlicher Einzug der
deutschen Ordensherren in die Marienburg", zu demselben Zweck,
„Karl V. auf der Flucht bei Nachtzeit über die Alpen um 1551"
und „Barbarossas Leiche bei Antiochien" (Nr. 175-179). Von
Kolbe im Stadtmuseuin zu Königsberg die Skizze eines grossen
Bildes: „Otto der Gr. schlägt die Ungarn auf dem Lechfelde bei
Augsburg", von 1832 (Nr. 174). Karl Wilhelm Wach (1787-1845),
ein Schüler Karl Kretschmars, wurde nach dem Weggange
W. Schadows das Haupt der Berliner Schule. Nach den Befreiungs-
kriegen, an denen sich Wach als Offizier beteiligte, ging er auf
drei Jahre nach Paris, anfangs zu David und nach dessen Ver-
bannung zu Gros. Er malte in dieser Zeit ein Altarbild für die
Berliner Garnisonkirche, Christus am Kreuz und einen Johannes
den Täufer. Im Sommer 1817 kam Wach nach Rom, ohne von
den Nazarenern beeinflusst zu werden, vielmehr blieb er ein An-
hänger des französischen Klassizismus, der nur etwas vom Studium
Raliaels gemässigt wurde. 1819 kehrte er nach Berlin zurück,
wurde Professor und eröffnete eine Malerschule, aus welcher eine
grosse Anzahl Künstler hervorgingen. Wach malte in dieser Zeit
die drei himmlischen Tugenden für die Werdersche Kirche in
Berlin und neun Musen an der Decke des neuen Schauspiel-
hauses daselbst. Die Raczynskische Sammlung im Oberstock
der Berliner Nationalgalerie hat von Wach einen Christus mit
seinen Jüngern; in der Nationalgalerie selbst eine Psyche von
Amor überrascht, ein männlicher Studienkopf und eine thronende
Madonna (Nr. 369-371). August Hopfgarten, geboren 1807 in
Berlin, studierte unter Daeliug, Niedlich und Wach und ging 1827
nach Italien. Er malte in Wiesbaden in der Begräbniskapelle
der Herzogin von Nassau und kehrte 1835 nach Berlin zurück, um
Historiem, romantische Genrebilder und Porträts zu malen. In
der Schlosskapelle zu Berlin malte Hopfgarten die Ausgiessung
des heiligen Geistes über dem Altar und einige von den Engels-
gestalten in der Kuppel. Das Stadtmuseum in Königsberg hat
von ihm "Die Jugend des Bacchus", von 1865 (Nr. 266), die
Nationalgalerie in Berlin „Tasso vor Leonore von Este", von 1839
und einen weiblichen Studienkopf (Nr. 142 und 396). Adolf
Henning, geboren 1809, studierte unter Wach, ging kurze Zeit
nach Düsseldorf und dann nach Italien. Nach seiner Rückkehr