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Klassik
der
Romantik in
Hälfte
des
Jahrh.
Ludivig Scheins aus Aachen (1808-1879) ist ein Schüler Schirmers.
Im Museum zu Leipzig befindet sich von Scheins eine Winter-
landschaft (Nr. 445). Albert F lamm, geboren 1893 zu Köln,
studierte unter A. Achenbach in Düsseldorf und machte mit
Oswald Achenbach zusammen Reisen. Die Nationalgalerie in Berlin
hat von ihm "Blick auf Cumae" mit einer Staffage von italienischen
Bauernfrauen (Nr. 493), im Rudolfinum in Prag „Neapolitanische
Küste" (Nr. 209); in der Kunsthalle zu Hamburg die Via Appia
bei Rom (Nr. 337). Von dem schon weiter oben erwähnten Jakob
Dielmanrl, meist in Kronberg im Taunus ansässig, befindet sich
in der Nationalgalerie in Berlin ein rheinisches Bauerngeliöft
(Nr. 470) von 1835.
Neben der Historiem, Porträt, Genre- und Landschaftsmalerei
waren die übrigen Fächer in der älteren Düsseldorfer Schule nur
schwach vertreten. Friedrich Simler (1801-1872), Tiermaler,
hatte sich in München und Wien gebildet und war nur kurze Zeit
in Düsseldorf ansässig. Das Stadtmusenm in Königsberg hat
von ihm eine Mittagsruhe auf der Weide, von 1830 (Nr. 194);
in der Nationalgalerie in Berlin "Ein böser Stier", von 1835
(Nr. 345).
Johann Wilhelm Preyer (1803-1889), dessen Blumen- und
Fruchtstücke in den dreissiger bis fünfziger Jahren unüber-
troiiien dastanden, wurde von dem damaligen Kunstgeschmack nur
wenig geschätzt. Ein Stillleben von Preyer, von 1834, besitzt das
Stadtmuseum in Königsberg (Nr. 225); in der Nationalgalerie
in Berlin befinden sich von ihm ein Gartenblumenstrauss von
1831 eine Fruchtschale von 1832, ein Obststück von 1833, ein
Feldblumenstrauss von 1857, ein Tisch mit Dessertfrüchten und
ein Tisch mit Südfrüchten von 1846 (Nr. 251-256); im Museum
zu Leipzig ein Fruchtstück (Nr. 440) von 1851.
Karl Österley der Ältere (1805-1891) war Dozent der Kunst-
geschichte in seiner Vaterstadt Göttingen und ging 1836 nach
Düsseldorf, um sich bei Schadow als Historienmaler auszubilden.
Er malte für die Schlosskirche in Hannover die Himmelfahrt
Christi in F resko und noch sonst mehrere religiöse Bilder. Das
Museum in Hannover besitzt von ihm "Die beiden Bräute" in
Halbiiguren, die Tochter Jephtas von 1835, "Leonore" nach
Bürger, von 1842, „Samuel wird von seinen Eltern dem Hohen-
jpriester Eli zum Tempeldienst übergeben", von 1850 und "Die
Weihnacht" von 1859 (Nr. 133-137). Adolf Tidemand (1814 bis
1876), ein Norweger, ist ein Schüler von Hildebrand und Schadow.
Er war zuerst Geschichts- und Porträtmaler, ging aber seit 1846
mit Erfolg zur Genremalerei über. Seine Sittenbilder aus dem
norwegischen Volksleben, in denen sich tiefe Frömmigkeit mit