Achenbach,
Achenbach,
Gude.
349
1827, hat, im Gegensatz zu den Klassizisten, statt der Formen der
italienischen Landschaft deren Licht- und Luftphänomene zum
Gegenstand seines Studiums und zum Ausgangspunkt seiner glän-
zenden Wirkungen gemacht; er ist der beste Schüler seines Bruders.
Die Bilder Oswalds sind farbenglübend, stimmungsvoll und mit
poetischem Duft erfüllt. Er ist fast ebenso häufig wie sein Bruder
in den deutschen Galerien vertreten. Im Rudoltinum zu Prag von
ihm „Der Fischfang bei Mondschein am Strande von Neapel" von
1885 und Ulm Garten der Villa Borghese" von 1883 (Nr. 9 und
9A); in der Kunsthalle zu Hamburg ein italienischer Klostergarten,
der Strand bei Neapel und ein Sommerabend bei Oastel Gandolfo
im Albanergebirge (Nr. 248-250); im Museum zu Schwerin ein
See im norwegischen Hochgebirge (Nr. 1148); im Museum zu
Breslau "Balast der Königin Johanns. bei Neapel", von 1878
(Nr. 786); in der Nationalgalerie zu Berlin die Villa Torlonia bei
Frascati (Nr. 4), der Marktplatz in Amalfi (Nr. 399) und der
Triumphbogen des Konstantin in Rom (Nr. 541); im Museum
zu Stuttgart der Posilipp bei Neapel und der Fremden-
kirchhof in Rom mit der Pyramide des Cestius (Nr. 653 und
758); im städtischen Museum zu Mannheim „Villa d'Este
bei Tivoli" (Nr. 16); im Museum zu Köln eine Landschaft
mit dem Blicke auf Castel Gandolfo (Nr. 991); in der Galerie
in Dresden „Rocca di Papa am Albanergebirge", „St. Annen-
umzug in Casamicciola auf Ischia" von 1876 und "Am Golf vQn
Neapel" (Nr. 2309-2311); in der Sammlung des Kunstvereins in
Bremen "Seeufer" von 1845 und "Mondnacht bei Neapel" von
1881 (Nr. 3 und 4); im Museum zu Leipzig „Rocca d'Arc?" von
1877, "Golf von Neapel bei Mondschein" von 1885, "Am Posilippo"
von 1886 und eine Waldlandschaft in den Albanerbergen (Nr. 495,
543, 549 und 672).
Unter den Norwegern, welche von Andreas Achenbach und
Joh. W. Schirmer ihre erste Ausbildung erhielten, steht Hans
Frederik Gude voran. Er ist 1825 in Christiania geboren und
entnimmt seine landschaftlichen Motive fast durchweg der nor-
wegischen Heimat, die er wiederholt in längeren Studienreisen
aufsuchte. Seine Seebilder wurden öfters von seinem Freund Tide-
Inand mit genrebildlicher Staifage versehen, aber so, dass sich
Volksleben und Landschaft zu einem harmonischen Ganzen zu-
Sammenschliessen. Gude beherrschte die Farbe frühzeitig mit
solcher Sicherheit, dass er seine ganze Kraft auf Lösung von Licht-
problemen verwenden konnte. Gude war 1864-1880 Professor an
der Kunsthalle zu Karlsruhe und wirkt nach dieser Zeit als Inhaber
eines Meisterateliers an der Kunstakademie in Berlin. Das Museum
in Stuttgart hat von ihm eine Landschaft "Meeresstille" (Nr. 690);