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Klassik
in
Romantik
der 1.
Hälfte
19- Jahrh,
des
malt meist ländliche Genreszenen. Die Kunsthalle in Karlsruhe
hat von ihm "Die unterbrochene Mahlzeit" und "Bauernkinder,
Hühner fütternd" (Nr. 565 und 566); im Museum zu Stuttgart
"Kaiser Otto der Grosse seinen Speer ins Meer schleudernd",
"Dominikanermönch, einer ungarischen Zigeunerhorde predigendß
und "Herzog Alba im Schlosse zu Rudolstadt" (Nr. 722, 728 und
775); in der Nationalgalerie zu Berlin „Gebet beim Gewitter"
und "Die Überschwemmung" (Nr. 283 und 284).
Für die Düsseldorfer Landschaftsmalerei ist Joh. "Wilhelm
Schirme?" aus Jülich (1807-1863) der Ausgangspunkt einer
glänzenden Entwickelung geworden. Er selbst wurde durch
Lessings Beispiel angeregt. Der deutsche Urwald, von 1828, ist
sein erstes Bild. Schirmer huldigte anfangs der Romantik, indem
er felsige und waldige Gegenden mit Burgruinen oder lauschige
Waldeinsamkeit malte, aber eine 1839-1840 unternommene Reise
nach Italien führte einen völligen Umschwung in seinem Schaffen
herbei; er vertauschte nun das Naturporträt gegen die ideale
Landschaft und erhob sich schliesslich zu einem Vertreter der
historisch stilisierten Landschaft. 1853 folgte Schirmer einem Rufe
als Direktor an die Kunstschule in Karlsruhe und schuf hier eine
Reihe von 26 mit der Kohle gezeichneten biblischen Landschaften,
welche sich jetzt in der Kunsthalle zu Düsseldorf befinden. In
der Galerie zu Stuttgart befindet sich von Schirmer eine biblische
Landschaft mit Abraham, der für die Erhaltung Sodoms und
Gomorrhas bittet (Nr. 708); im Städelschen Institut in Frank-
furt a. M. eine Alpenlandschaft und "Der barmherzige Samariter"
(Nr. 458h bis k); im Museum zu Darmstadt eine Abendland-
schaft, nach Motiven von Heidelberg und der Bergstrasse (Nr. 136);
in der Kunsthalle zu Karlsruhe die Ansicht der Via mala in
Graubünden, ein her-anziehender Gewittersturm in der Campagna
di Roma, die vier Tageszeiten mit biblisch-historischer Staffage
nach der Parabel vom barmherzigen Samariter (Nr. 611-616); in
der städtischen Galerie in Mannheim zwei biblisch-historische
Landschaften (Nr. 86 und 87); im städtischen Museum in Köln
„Die Kapelle im Walde" von 1831, eine italienische Landschaft,
sechs Landschaftsskizzen zu dem in Karlsruhe befindlichen
Cyklus biblischer Landschaften und eine Ansicht von Mei-
ringen in der Schweiz (Nr. 958a-961b); in der Kunsthalle zu
Hamburg ein Weg am Waldesrand und "Der Klosterbrand"
(Nr. 536 und 659); im Museum zu Hannover die Ansicht eines
Bergsturzes bei Goldau, von 1838, eine Landschaft bei Sturm von
1849 und eine Herbstlandschaft von 1862, dann eine Gegend bei
Terni und "Weg über die Alpen" (Nr. 157-161); im Museum zu
Leipzig die Grotte der Egeria, eine niederdeutsche Landschaft,