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Klassik u.
der 1.
Romantik in
Hälfte
des
Jahrh.
nach der Hochzeit" von 1861 (Nr. 115). Emil Ebers aus Breslau
(1807-1884) machte mit Jordan und Ritter Studienreisen nach
Holland und der Normandie. Neben dem Seemannsleben reizten
ihn besonders die gefährlichen Abenteuer der Schmuggler. Die
Nationalgalerie in Berlin hat von ihm „Die Schleichhändler",
eine Szene im Schlupfwinkel eines Flussufers von 1830 (Nr. 67),
das Museum in Breslau "Meuterei auf einer Brigg" von 1847
(Nr. 710). Wilhelm Heine aus Düsseldorf (1813-1839) hat den
"Gottesdienst der Verbrecher in der Gefängniskirche", von 1837,
gemalt, jetzt im Museum zu Leipzig (Nr. 105) und eine Wieder-
holung desselben Bildes in der Berliner Nationalgalerie (Nr. 115).
ßlßanz Wieschebrink (1818-1884), Schüler der Düsseldorfer Aka-
demie, begann mit religiösen Bildern und ging dann zur Genre-
malerei über. Das Museum von Breslau hat von ihm den
"treuen Wächter", den Haushund an der Wiege eines kleinen
Kindes emporkletternd (Nr. 725). Eduard Geselschap (1814-1878),
in Amsterdam geboren, ein Schüler Schadows, begann zuerst bib-
lische, geschichtliche und romantische Stoffe zu malen; indes ent-
wickelte sich seine Eigenart erst, als er sich der Darstellung des
Familien- und Kinderlebens zuwandte. Er liebt es, seine Szenen in
Lampen- und Kerzenbeleuchtung zu zeigen. Im Museum zu Köln
beündet sich von ihm eine „Musikalische Abendunterhaltung" von
1867, eine Gesellschaft von Herren und Damen in einem von
Kerzen beleuchteten Zimmer (Nr. 970); in der Kunsthalle zu
Hamburg "Der St. Martinsabend in Köln", von 1862 (Nr. 351).
Jakob Dielmann aus Sachsenhausen (1809-1885), zuerst im
Städelschen Institut in Frankfurt a. M. gebildet, dann in Düssel-
dorf, kehrte später nach Frankfurt zurück. Er malte anfangs
Bilder aus dem Kinderleben, dann aber vorzugsweise Ansichten
aus den kleinen Städten und Dörfern des Taunus, die er mit
Staffage aus der Landbevölkerung versah. Das Städelsche Institut
in Frankfurt a. M. hat von ihm: eine Strassenansicht aus Ass-
mannshausen a. Rhein, von 1858, das Burgthor zu Eppstein im Taunus,
und das Thor zu Münzenberg a. d. Wetter (Nr. 445, 446 u. 502a),
letzteres in Aquarell. Joh. Baptist Sonderland (1805-1878) war im
idyllischen Genre thätig; er hat auch Illustrationen und Handzeich-
nungen zu Reinicks Malerliedern, zu Immermanns Münchhausen
u. a. geliefert. Das Stadtmusenm in Königsberg hat von ihm
den "Tanzbär", von 1831 (Nr. 196), die Berliner Nationalgalerie
"Hans und Grete" nach Uhland, von 1839 (Nr. 349). Henry
Ritter (1816-1853), aus Montreal in Kanada, ist seinem Meister
Rudolf Jordan am nächsten gekommen. Er malte ernste und
humoristische Szenen aus dem Schiiferleben und aus anderen Volks-
kreisen. Seine Humoreske "Middys Predigt" von 1852, ein kleiner