Kehren,
o. Rethel,
Andr.
Degel",
Müller.
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position" von ihm befindet sich in der städtischen Galerie zu
Mannheim (Nr. 97).
In Düsseldorf wurde die religiöse Kunst noch eine Zeitlang
lebendig erhalten durch eine Vereinigung von Malern, welche sich
bei der Ausführung der Fresken in der Apollinariskirche bei
Remagen zusammengefunden hatten. Ernst Deger (1808-1885),
der an der Spitze der Genossen stand, hatte sich anfangs auf der
Berliner Akademie, seit 1829 unter Schadow in Düsseldorf ge-
bildet, schloss sich aber in seinen ersten Schöpfungen enger an
das Vorbild Raifaels an. Er malte 1831 die Grablegung Christi
für die Andreaskirche in Düsseldorf, 1834 eine Auferstehung
Christi für die Kirche zu Arnsberg, 1837 die Himmelskönigin
mit dem Jesusknaben für die Jesuitenkirche in Düsseldorf. Den
Gesamtplan für die Ausmalung der Apollinariskirche bei Remagen,
welche der Fürst Fiüstenberg-Stammheim durch Zwirner erbauen
liess, lieferte Deger und zog zur Ausführung der Fresken die
Brüder Andreas und Karl Müller und Franz Ittenbach heran.
Alle vier gingen 1839 zur Ausführung der Kartons nach Italien.
Es sollten in einem Cyklus die Hauptmomente des Neuen Bundes,
in einem anderen Szenen aus dem Leben des heiligen Apollinaris
zur Darstellung kommen. Von Deger ist die Anbetung der Hirten,
eine iigurenreiche Kreuzigung, die Auferstehung des Herrn, der
heilige Joseph und die Madonna mit dem Kinde, dann in der
Altarnische der Weltheiland mit Maria und Johannes. Deger
erhielt 1851 noch einmal einen grösseren monumentalen Auftrag,
die Ausmalung der gotischen Kapelle in Schloss Stolzenfels. wo
er die Schöpfung, den Sündenfall, die Verkündigung, die Geburt,
die Kreuzigung, die Auferstehung, die Himmelfahrt Christi, die
Ausgiessung des heiligen Geistes und das Jüngste Gericht in
Fresko auf Goldgrund darstellte. Im Städelschen Institut in
Frankfurt a. M. befindet sich von Deger ein weiblicher Ideal-
kopf von 1835 (Nr. 458g); im Museum zu Leipzig „Der Sünden-
fall", Farbenskizze zu dem Wandgemälde in der Kapelle auf Stolzen-
fels (Nr. 54); in der Nationalgalerimzu Berlin "Der auferstandene
Christus" (Nr. 660) und die Madonna mit dem schlummernden Kinde
(Nr. 513). Andreas Müller, geboren 1811, gestorben 1890, malte
in der Apollinariskirche im südlichen Querschiff die Bischofsweihe
des heiligen Apollinaris und die Auferweckung eines Mädchens
durch den Heiligen, im nördlichen Querschiff die Zerstörung der
Götzenbilder, den Tod und die Glorifikation des Heiligen; in der
Berliner Nationalgalerie von ihm das "Passionskreuz", in dessen
innerer Füllung auf Goldgrund Christus am Kreuze dargestellt ist
(Nr. 509). Von Karl Müller, geboren 1818, gestorben 1893, sind in der
Apollinariskirche ausgeführt: die Geburt der Maria und darunter