Volltext: Malerei (Bd. 3)

Schadow, Th. 
Hildebrandt, 
Sohn. 
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Berlin, ausser den schon genannten Fresken, der Gang nach 
Emmaus, ein weibliches Brustbild und ein Gruppenbildnis von 
Thorwaldsen, Wilhelm und Rudolf Sehadow (Nr. 286, 287 und 498); 
in der Sammlung zu Lützschen a bei Leipzig "lllignon" im weissen 
Gewande mit Engelsschwingen und ein weibliches Brustbild (Nr. 11 
und 27). 1820 hatte Schadow an der Decke des neuen Proszeniums 
im neuen Schauspielhause in Berlin ein Bacchanal gemalt, eine 
koloristische Leistung von Bedeutung. Eine Anbetung der Könige 
kam in die Gnrnisonkirche in P otsdam. Ausserdem schufSchadow 
die vier Evangelisten in der Friedrich-Werderschen Kirche zu 
Berlin, Christus am Ölberge in der Marienkirche zu Hannover, 
eine Mater Dolorosa in der Pfarrkirche zu Dülmen in Westfalen. 
Eine Anzahl Schüler: G. F. Lessing, Jul. Hübner, Theod. Hilde- 
braudt, K. Sohn, Heinr. Mücke, Ohr. Kühler waren Schadow von 
Berlin nach Düsseldorf gefolgt. Mit einigen derselben unternahm 
er einen Cyklus von Freskogemälden in einem Saale des Schlosses 
Heltorf bei Düsseldorf für den Grafen von Spee, welchen Stürmer, 
ein Schüler von Cornelius, begonnen hatte, zu vollenden. Lessing 
führte das Bild „Friedrich in der Schlacht bei lkonium" aus und 
machte damit seinen ersten, nicht besonders hoffnungsreichen 
Schritt als Historienmaler. Für das zweite Bild „Herzog Friedrich 
von Schwaben bei der Erstürmung von Ikonium" lieferte Lessing 
nur den Entwurf, die Ausführung übernahm Heinrich Plüdrlemann, 
von welchem auch ein drittes Bild „Der Tod Friedrichs" her- 
rührt. Alle übrigen Gemälde sind Arbeiten Mückes. Aber es 
blieb im wesentlichen bei diesem Versuch in der Freskomalerei; 
das Gros der Düsseldorfer Maler huldigte ausschliesslich der Öl- 
malerei. 
Theodor Hildebrandt (1804-1874), in Stettin geboren, zeichnete 
sich durch eine glänzende Technik aus und war im Kolorit ein 
Vorläufer der Belgier. Sein Bild von 1835 "Die Söhne Eduards", 
in der Raczynski-Sammlung der Berliner Nationalgalerie, machte 
ihn berühmt, das Beiwerk war vorzüglich gemalt, aber das Tragische 
der Situation kam nicht zum Ausdruck. Man sieht ein schlafendes 
Kinderpaar von lieblicher Schönheit auf einem Bette liegend, 
selbst die Mörder scheinen durch diesen Anblick gerührt, und auch 
der Beschauer kommt über die Rührung nicht hinaus. Hilde- 
brandt kam nach 1829 öfter mit den Häuptern der Antwerpener 
Schule in Berührung und bildete sich daneben durch das Studium 
der älteren Meister. Das Museum in Köln hat von ihm zwei 
Bildnisse, das des Vaters des Künstlers und das des Kupferstechers 
Thelott (Nr. 957a. und b); in der Nationalgalerie zu Berlin „Der 
Krieger und sein Kind" und „Der Räuber" (Nr. 137 und 138). 
Karl Sohn (1805-1867), geboren in Berlin, wurde besonders
	        
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