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Klassik
Romantik
in
der
Hälfte
19- Jahrh.
des
Berlin befinden sich zwei Architekturbilder von Johann Karl
Schulz: „lm Dom zu Mailand" von 1827 und "Turm des Mai-
länder Doms" von 1829 (Nr. 338 und 339). Ein von Lco v. Klenze
gemaltes Architekturbild, das Innere des Palastes Ruilalo in Ravello
bei Amalii, befindet sich in der Schackgalerie in München
(Nr. 66). Als Tierrnaler hat sich Wilhelm Melcltior (1817-1860)
hervorgethan, wie zwei seiner Bilder in der Neuen Pinakothek in
München zeigen: zwei Hunde bewachen einen Fuchs und Feder-
wild, und Hunde, die einen Fuchs gefangen haben (Nr. 180 und 181).
Als Stilllebenmaler ist noch Michael Schnitzler (1782-1875) in
München zu nennen. Die Neue Pinakothek in München besitzt
von ihm vier Bilder, totes Federwild und einen Raubvogel mit
seiner Beute darstellend (Nr. 333-336). Moritz Oppenheim (1800
bis 1882), gebildet in der Münchener Akademie und bei Regnault
in Paris, war in Frankfurt a. M. als Genremaler thätig. Das
Städelsche Institut in Frankfurt hat von ihm ein Bildnis Ludwig
Börnes, das „Atelier des Bildhauers Eduard Schmidt von der
Launitz", das „Abhören der Lektion" (Nr. 425-427), die Kunst-
halle in Hamburg eine italienische Genreszene (Nr. 495), die
Sammlung des Kunstvereins in Bremen „die Versuchung" (Nr. 101),
einen Mulattenknaben und ein junges Mädchen darstellend, das
Museum in Leipzig "Szene im Fenster beim Einzug des Reichs-
verwesers in Frankfurt a. M." (Nr. 169).
Die Düsseldorfer Schule, welche sich unter Wilhelm Schadow,
dem Nachfolger des Cornelius, bildete, hatte nicht das Glück wie
die Münchener Schule, sich mit grossen monumentalen Aufgaben be-
fassen zu dürfen; sie war auf das Tafelbild angewiesen, huldigte
aber ebenfalls der Romantik, welche dem damals herrschenden
Zeitgesohmacke entsprechend war. Wilhelm Schadow, geboren zu
Berlin 1789, als Sohn des Bildhauers Gottfried Schadow, gestorben
in Düsseldorf 1862, hatte in Rom, wo er 1810 eintraf, sich den
Bewohnern von San Isidoro angeschlossen und war zum Katholi-
zismus übergetreten. Von den schon erwähnten Fresken in der
Casa Bartholdy in Rom, jetzt in der Berliner Nationalgalerie,
gehören ihm die Verweisung des blutigen Gewandes und die
Traumauslegung Jakobs im Gefängnis (Nr. 582 und 584); dieselben
sind allerdings die schwächsten des Cyklus. Schadow kam dann
als Lehrer an die Berliner Akademie und trat 1826 das Amt des
Direktors der Düsseldorfer Akademie an. Er war ein besserer
Lehrer als Künstler; seine Altarblätter und Bildnisse sind elegant
gemalt, aber charakterlos. Von ihm befindet sich in der Neuen
Pinakothek in München eine heilige Familie (Nr. 107); im Städel-
sehen Institut in Frankfurt a. M. die Parabel von den klugen
und thörichten Jungfrauen (Nr. 414); in der Nationalgalerie in