Wandmalereien:
Niederrhein,
Württemberg,
Bayern.
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stattung des Chors vom Ende des 13. Jahrhunderts: über dem Bogen
die Verkündigung, am Gewölbe die Medaillonbilder Christi und
der Evangelistenzeichen, an der Chorwand Christus mit Moses und
Johannes.
Bayern. Ähnlich sind die Malereien in der Schlosskapelle zu
Forchheim, die kurz vor der Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden
und noch ganz im alten Stil gehalten sind. Die überlebensgrossen
Darstellungen zeigen eine Verkündigung, das Jüngste Gericht, die
Anbetung der Könige, dann einige lebensgrosse Prophetengestalten.
In der Kirche des benachbarten Dornstadt erscheinen die
Evangelisten, welche den segnenden Heiland umgeben, mit den
Köpfen ihrer Symbole, obgleich die Malereien dem Beginne des
13. Jahrhunderts angehören. In der Kirche zu Eschenbach
bei Hersbruck (Oberpfalz) ist der viereckige Chor mit Wandbildern
versehen. Links befindet sich ein Jüngstes Gericht: Christus sitzt
auf dem Regenbogen, zwei Schwerter gehen aus seinem Munde,
unten kniet Maria fiirbittend, daneben erscheinen die Apostel, von
denen noch neun erhalten sind, mit ihren Marterwerkzeugen, dann
sieht man die Frauen am Grabe und Magdalena im Garten vor
Christus. Endlich ist noch erhalten ein kolossaler Ohristuskopf und
ein Bischof. Zwischen den Gewölbrippen sind die vier Evangelisten-
zeichen auf blauem Grunde zwischen Sternen dargestellt. Die
Figuren sind roh, später übermalt, aber würdig. In Regensburg
hat die Stiftskirche zu Obermünster Reste eines Jüngsten Gerichtes
aufzuweisen, gegen Ende des 12. Jahrhunderts entstanden. In der-
selben Kirche ist der Rest der Darstellung des Püngstfestes er-
halten, etwa aus der Mitte des 13. Jahrhunderts und bereits in der
neuen Formensprache. Maria sitzt mit erhobenen Händen in der
Mitte, die Apostel sind in Bewegung zu ihren Seiten, während der
heilige Geist als schwebende Taube leuchtende Strahlen herab-
sendet. Unterhalb sieht man zierlich romanische Ornamentik. Es
sind schlichte, aber feierlich bewegte Gestalten. In dieser Periode
werden Burgen und Bürgerhäuser mehrfach mit Wandbildern welt-
lichen Inhalts geschmückt sein, doch sind nur wenige Spuren er-
halten. Im Lichthof des Hösslinsclien Hauses zu Regensburg sind
noch Reste-erhalten, welche die Dichterstoffe der Zeit, Minne und
Kampf, ganz in der Art der Buchmalerei darstellen. Die Gemälde
sind etwa in den letzten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts ent-
standen. Aus der Mitte des 13. Jahrhunderts stammen die zwölf
Wandbilder aus dem Kreuzgang des Klosters Rebdorf bei Eich-
Stätt (Mittelfranken), jetzt im Nationalmuseum zu München
(Saal I. Nr. 23). Sie erzählen die Geschichte Daniels und seiner
Genossen und schliessen sich in der Technik der leicht kolorierten
Ümrisszeichnung der Buchmalerei an. Hinter den Seitenaltären