Jacobs,
Klein,
Hass,
Stielen
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und den Kampf beim Passe Strub. Hier sind ethische Momente
zur Darstellung gekommen, doch bleibt das Kolorit bunt und
hart, Im Jahre 1832 begleitete Hess den König Otto nach
Griechenland und malte einige auf den Empfang des Königs in
Griechenland bezügliche Bilder. In den Arkaden des Hofgartens
in München stellte Hess 40 Szenen aus dem Befreiungskampfe der
Griechen dar. 1m Jahre 1839 erhielt Hess vom Kaiser Nikolaus
den Auftrag, den Krieg von 1812 gegen Napoleon zu schildern;
es entstanden acht grosse Sclilachtenbilder. Für die Galerie des
Maximilianeums in München malte Hess 1859 die Schlacht von
Leipzig und die Schlacht von Austerlitz. In beiden Bildern fehlt
aber der sittlich-geschichtliche Hintergrund, der packende National-
geist. Das Museum in Leipzig besitzt von P. Hess eine Enten-
jagd im Moor, von miniaturartiger Feinheit der Behandlung
(Nr. 100); in der Sammlung zu Lützschena bei Leipzig "KOSaken
nehmen einem Bauer seine Kühe vom Pfluge weg" (Nr. 24); in der
städtischen Galerie in Mannheim Ulanen im Gefecht, eine Husaren-
patrouille und eine Ansicht der Akropolis zu Athen (Nr. 70-72).
Am zahlreichsten sind die Bilder von Hess in der Neuen Pinakothek
in München vertreten, hier befinden sich: die Schlacht bei Auster-
litz, der Einzug König Ottos in Nauplia, der Einzug König Ottos
in Athen, eine italienische Locanda, eine italienische Bauernfamilie
zu Tivoli, eine Ansicht von San Marine, griechische Landleute am
Strande des Meeres, wallachischer Pferdefang, der Räuber Barbone
sich gegen Soldaten verteidigend, Abschied König Ottos von der
königl. Familie in der Residenz in München, Skizzen zu den Dar-
stellungen aus dem griechischen Befreiungskampfe in den Arkaden
des Hofgartens, König Otto von Griechenland mit den Mitgliedern
der Regentschaft und ein Gemsjäger (Nr. 61-76). Joh. Adam
Klein, geboren 1792 in Nürnberg, gestorben 1875 in München, ist
vorzugsweise Radierer, er zeichnete namentlich Soldaten mit
erstaunlicher Genauigkeit, seine Ölbilder sind trocken und hart.
Das Germanische Museum in Nürnberg besitzt von ihm: einen
russischen Frachtwagen mit ausgespannten Pferden und einen
Jagdhund (Nr. 424 und 425), die Kunstsammlung in Bremen
eine Landschaft mit Herde und Figurenstafage (Nr. 65), die
Galerie in Gotha ein römisches Bauernfuhrwerk, die Kunsthalle
in Hamburg ein Zigeunerlager (Nr. 434), das Stadtmuseum in
Königsberg wallonische Fuhrleute mit Pferden und Wagen, an
der Donau ruhend (Nr. 171), die BerlinerNationalgalerie ungarische
Fuhrleute, wallachischer Lastwagen und Tierbändiger vor dem
Wirtshaus (Nr. 162-164). Joseph Stieler aus Mainz (1781-1858),
Porträtmaler, hatte sich anfangs auf der Akademie zu Wien, dann
bei Gerard in Paris gebildet und entfaltete seit 1820 in München