Hess,
Schraudolph,
Ellenrieder, Neher.
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Arbeit des Meisters in Rom von 1821, das Porträt Thorwaldsens
und Landleute nach Rom pilgernd (Nr. 56, 58-60); in der Schack-
galerie in München das Porträt Thorwaldsens von 1836 (Nr. 62).
Johann Schraudohnh, geboren 1808 in Oberstdorf, gestorben 1879
in München, war der Gehilfe des Heinrich Hess an seinen Fresken
und erhielt 1846 den Auftrag, den wiederhergestellten Dom in
S peier mit Fresken zu zieren. Er führte dort im Hauptchor alle
Heiligen, im Kreuzschiffe die Vorbilder der Eucharistie und Szenen
aus dem Leben der Nebenpatrone des Doms, im Schiff das Leben
Maria aus. Die Gestalten sind sinnig-fromm, formenschön und
höchst glücklich in der Farbenwirkung. Die Neue Pinakothek in
München bewahrt von Schraudolph eine Anzahl Ölbilder: Maria
mit Jesus und Johannes, die heilige Agnes, Christus die Kranken
heilend, den Fischzug Petri, Maria, Magdalena und Johannes
auf Golgatha, schwebende Engel, Maria mit dem Kinde und die
Himmelfahrt Christi (Nr. 81-8821); in der Kunstsammlung zu Basel
Maria Verkündigung und zwei schwebende Engelpaare (Nr. 279
bis 281). Marie Ellenrieder (1791-1863) war eine Schülerin
Langers, schloss sich aber in Rom an Overbeck an; sie war nur
ein mittelmässiges Talent. Von ihr, in der Galerie zu Donau-
eschingen, eine Madonna mit dem Kinde (Nr. 122); in der Kunst-
halle zu Karlsruhe fünf Bilder religiösen Inhalts, eine lesende
Jungfrau und ein Mädchen mit Blumen (Nr. 511-517), ebendort
ein Selbstbildnis der Künstlerin (Nr. 783); in der Grossherzog-
liehen Sammlung in Mannheim der Kopf eines Kindes und
Christus als Brustbild (Nr. 6 und 7). Bernhard Naher, geboren
1806 zu Biberach, gestorben zu Stuttgart 1886, war zuerst ein
Schüler von Hetsch, ging 1825 nach München und dann nach Rom,
wo er Overbeck und seinen Kreis kennen lernte. Eines seiner
ersten Bilder, 1828 unter Cornelius" Leitung vollendet, die Klage
um den gefallenen Ulrich von Württemberg nach der Schlacht bei
Döffmgen darstellend, kam in den Besitz des Stuttgarter Kunst-
vereins. In Rom entstanden: Die Erweckung des Jünglinge von
Nain, jetzt im Museum zu Stuttgart (Nr. 711) und der Besuch der
Engel bei Abraham, in der Galerie zu Basel (Nr. 269). Um 1832
kam Neher von Italien zurück, ward von Cornelius vorgeschlagen
das Isarthorbild in München zu malen, den Einzug des Kaisers Ludwig
von Bayern nach der Schlacht bei Ampfing vorstellend. [Das Bild
war damals das beste Fresko der Corneliusschen Schule. Von
1836-1840 schmückte Neher zwei Säle des Grossherzoglichen
Schloses in Weimar mit Bildern zu Goethes und Schillers
Werken, welche an Raffaels Stil erinnern. Als Direktor der
Kunstschule in Stuttgart seit 1846, schuf er namentlich die Kar-
tons zu sieben Glasfenstern für die Stiftskirche zu Stuttgart, die