Volltext: Malerei (Bd. 3)

Wandmalereien: 
Thüringen, 
Sachsen 
EIC. 
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Hessen-Kassel. Das Wandbild des Todes der Maria in der Vor- 
halle der Wiedenkirehe zu Weida vom Ende des 12. Jahrhunderts 
entspricht noch ganz der älteren Auffassung, doch zeigt sich 
starke und wahre Empfindung. 1m Chor der Pfarrküche zu 
Treysa, neben dem Eingange zur Sakristei, befindet sich ein 
Wandgemälde, darstellend den Heiland am Kreuz, Maria und 
Johannes, ferner Johannes Bapt, einen Bischof und zwei Stifter 
auf grauem Grunde mit grünem Erdboden, die Heiligen mit ver- 
schiedenfarbigen Nimben. 
Westfalen. In die ersten Jahrzehnte des 13. Jahrhunderts 
fallen die Wandmalereien in der Nikolaikapelle zu Soest: Christus 
zwischen den Evangelistensymbolen, auf jeder Seite zwei Heilige, 
dann die zwölf Apostel und der heilige Nikolaus, von Schutz- 
suchenden angeßeht. Die Malereien dürfen wohl demselben Meister 
zugeteilt werden, von dem der unten zu erwähnende Altaraufsatz 
aus der Wiesenkirche zu Soest (jetzt Berliner Mus. Nr. 1216 B.) 
herrührt. Nicht viel später als die vorigen entstanden die Wand- 
malereien in der Kirche zu M ethler bei Dortmund, von welchen 
die im Ohore am besten erhalten sind. In der östlichen Gewölb- 
kappe ist der thronende Christus dargestellt, in einer Mandorla, 
die von zwei Engeln gehalten wird, darunter die Verkündigung, 
und in einer noch tieferen Zone die beiden Apostelfürsten und 
noch zwei Heilige. Das Ganze zeigt den Mosaiktypus. An der 
Nord- und Südwand und den entsprechenden Kappen erschienen 
noch verschiedene Heiligengestalten, unter diesen Johannes Bapt., 
durch grossartige Auffassung hervorragend. Dem letzten Drittel 
des 13. Jahrhunderts gehört das Wandgemälde im nördlichen Arm 
des westlichen Quersehiifs des Doms zu Münster an. Es ver- 
herrlicht die Unterwerfung der Friesen unter die geistliche Gewalt 
des Münsterer Bistums. In der Mitte steht der heilige Paulus als 
Patron des Domstifts, ihm nahen vier Gruppen von Landleuten 
als Vertreter der friesischen Landschaften, um ihre Gaben zu 
überreichen. Die Gruppen sind lebendig, aber es mangelt die 
Individualisierung der Gestalten. Nur die Tracht führt in die 
Zeit des Künstlers. Die Ausführung ist handwerklich. Ebenfalls 
handwerklich sind die Spuren von Wandmalereien, die sich viel- 
fach in den Kirchen Westfalens finden: In Ohle a. d. Lenne in 
der Apsis der thronende Heiland, darunter vier grosse Figuren, 
im den Seitenwänden des Chors ähnliche Gestalten; in Werdohl 
in der Chornische der auf dem Regenbogen thronende Christus im 
roten Mantel. Reste von Malereien sind in_ den Kirchen zu 
Plettenberg, Husten und Heggen bei Attendorn erhalten. 
In der Kirche zu Fröndenberg erscheint im Chor Maria mit 
Engeln und Heiligen, im südlichen Querschid ein Bischof; in
	        
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