Volltext: Malerei (Bd. 3)

298 
Zeit 
Neuklassik. 
der 
seinesOheims J. H. Tischbein, später in Rom und Neapel, seit 
1808 in Eutin thätig. Er hatte in der Art der Virtuosen begonnen, 
dann Stoffe aus der deutschen Vergangenheit, einen Konradin von 
Schwaben in der Galerie zu Gotha, behandelt, schliesslich aber in 
Rom sich dem Klassizismus zugewandt. In der Spatzeit seines 
Lebens suchte er Fühlung mit der realistischen Richtung und malte 
Stoffe wie General Bennigsens Einzug in Hamburg um 1814, in 
der Kunsthalle zu Hamburg (Nr. 583) und in der Galerie zu 
Oldenburg Basehkiren zu Pferde (Nr. 311). Seine klassizistischen 
Bilder sind viel kraftloser und weniger technisch durchgebildet, 
als die von Mengs, so die in der Galerie zu Oldenburg (Nr. 310, 
313, 314), unter denen sich auch Landschaften und Tierstücke be- 
finden. Seine beste Leistung ist „Goethe in der Oampagna" im 
Städelschen Institut in Frankfurt a. M. (Nr. 399a). Der Kopf 
Goethes ist energisch im Blick, in der Farbe herrscht ein weisslich- 
grauer Ton, doch ist die Modellierung plastisch. Joh. Friedr. 
August Tischbein (1750-1812), Schüler seines Bruders Joh. Heinr. 
Wilhelm und seines Onkels Joli. Heinrich, stirbt in Heidelberg. 
Das Städelsche Institut in Frankfurt besitzt von ihm zwei Bild- 
nisse (Nr. 398 und 399); im Museum zu Hannover das Bildnis 
der Prinzessin Friederike Sophie Wilhelmine, Gemahlin des Prinzen 
Wilhelm V. von Oranien (Nr. 524); in der Nationalgalerie in Berlin 
eine Lautenspielerin (Nr. 503); im Museum zu Leipzig das 
Bildnis Schillers von 1805 (Nr. 407); in der Galerie in Dresden 
ein Bildnis (Nr.2l84A).  Johann Georg Pfow (1745-1798), ge- 
storben in Frankfurt a. M., lehnte sich an J. H. Tischbein an und 
malte meist Pferdebilder in der Art Wouwermans. Das Stadelsche 
Institut in Frankfurt enthält von ihm acht Bilder (Nr. 389-396), 
J agdstücke und eigentliche Pferdebilder; in der Galerie zu Olden- 
burg Pferde, die zur Tränke geritten werden (Nr. 304); in der 
Grossherzogl. Galerie zu Mannheim wieder Pferde, die in eine 
Schwemme geritten werden, und eine Fuchshetze (Nr. 60 und 61); 
im Museum zu Kassel exotische und andere Tiere in einer 
italienischen Landschaft (Nr. 711); in der Sammlung zu Lützschena 
bei Leipzig ein Schimmel vor einer Bauernhütte (Nr. 264). Johann 
August Nahl (1752-1825) in Kassel gehörte der klassizistischen 
Kunstrichtung an; er beteiligte sich mehrmals an den von den 
Weimar-sehen Kunstfreunden ausgeschriebenen Wettbewerben. Die 
Galerie in Kassel hat von ihm: die Blendung Polyphems durch 
Odysseus (Nr. 714), Pyramos und Thisbe (Nr. 715), Merkur und 
Diana Würfel spielend (Nr. 716). Wilhelm Böttner (1752-1805), 
Schüler J oh. Heinr. Tischbeins, war hauptsächlich in Kassel 
thätig. Die Galerie ebendort besitzt von ihm "Dädalus und Ikarus" 
(Nr. 713) von 1786. '
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.