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der Neuklassik.
Zeit
(Nr. 601, 603, 604, 606, 609, 610, 613, 614, 781 und 782). Ebenda
von Wächter ein Herkules am Scheidewege (Nr. 624) und die vier
Jahreszeiten (Nr. 793). Gottlieb Schick (1779-1812), ebenfalls ein
Württemberger, starb früh und war künstlerisch nicht höher be-
anlagt als Wächter. Er war zuerst Schüler von Hetsch, dann von
David in Paris. Eine Aktstudie, eine sich im Wasser spiegelnde
Eva im städtischen Museum zu Köln (Nr. 942a), zeigt deutlich
die Davidsche Schule. Schick ging 1802 nach Rom und stand
wenigstens mittelbar noch unter Carstensschem Einflusse. Das
Dankopfer Noahs in der Galerie zu Stuttgart (Nr. 597), von 1805,
ist kräftig in der Farbe, in dem Bilde "Apollo unter den Hirten"
ebenda. (Nr. 638) ist der Raffaelische Einfluss besonders vorwiegend.
Zwei Skizzen aus Schicke letzten Jahren, Bacchus ündet die
Ariadne auf Naxos (Museum in Stuttgart Nr. 641) und ein von
vier Engeln umgebener Jesusknabe, dem im Traume das Kreuz
erscheint, zeigen ein Schwanken zwischen dem antiken Muster und
einer Hinneigung zur Romantik. Ebenda finden sich noch von
ihm: „David spielt die Harfe vor Saul" (Nr. 600) und die Bildnisse
Danneckers und seiner ersten Frau (Nr. 611 und 620). Philipp
Friedrich Hetsch, geboren zu Stuttgart 1758, gestorben daselbst
1839, war ein Schüler des Nie. Guibal und hat vieles in den
Schlössern gemalt: im Blumenzimmer des Schlosses Solitude ein
Deckengemälde mit der Flora und zwei Ölbilder, Minerva einen
Knaben unterweisend und Archimedes; im Schloss Monrepos, im
grossen Gesellschaftszimmer, ein Ölbild, Marius auf den Trümmern
von Karthago. Im Museum zu Stuttgart von ihm: Cornelia, die
Mutter der Gracchen, ihre Kinder vorzeigend (Nr. 593) und ein
Selbstbildnis des Künstlers (Nr. 799); im Museum zu Darmstadt
„Brutus sieht den Geist des ermordeten Cäsar" (Nr. 99). Der
Saal im Rathause zu Heilbronn hat ein Deckengemälde von
Morü". Joh. Kaspar Schneider aus Mainz (1754-1839) ist wegen
seiner Landschaften, meist Rheingegenden, geschätzt; er malte
auch Bildnisse, B1umen- und Fruchtstücke. Von ihm im Museum
zu Darmstadt eine Waldlandschaft bei llflondenschein (Nr. 93),
im Städelschen Institut eine Landschaft mit Ausblick auf einen
Strom (Nr. 400) und in der GrossherzoghSammlung in Olden-
burg eine nächtliche Szene im Walde (Nr. 315). In den beiden
Nebenaltären der Pfarrkirche zu Heusenstamm (Kreis Ofen-
bach) sieht man Tafelbilder, welche die heilige Jungfrau und die
heilige Cäcilia darstellen, beide in modernem Kostüm und weichem
Kolorit. Im Schloss Ziegenberg bei Langenhain (Kreis Fried-
berg) ist ein Saal mit Ölbildern auf Leinwand geschmückt, welche
römische Landschaften und Allegorien darstellen, gemalt von dem
Klassizisten A. Oh. Dies um 1784-1785. Dies folgte der Hackert-