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Zeit
der Neuklassik.
Virtuosentum. Das Altarbild in der Hofkirche in Dresden wurde
erst nach 1761 in Madrid fertig und kam 1767 nach Dresden.
Die Kaiserliche Galerie in XVien enthält von ihm eine Verkündi-
gung (Nr. 1613), eine Maria mit dem Kinde (Nr. 1614), den heiligen
Joseph vom Engel gemahnt (Nr. 1615), den Apostel Petrus (Nr. 1616),
das Bildnis der Infantin Maria Ludovica und das der Infantin
Maria Theresia von Neapel (Nr. 1617 und 1618). Menge ist einer
der besten Porträtmaler seiner Zeit. In der Galerie Czernin in
Wien befinden sich von Menge: Nr. 285 Kleopatra und Augustus,
Nr. 293 der heilige Erasmus in Wolken schwebend; in der Galerie
Harrach ebendort: die Geburt Christi, im Hintergrunde Hirten, in
der Glorie Cherubine und St. Christoph mit dem Christuskinde
(Nr. 187 und 195); in der alten Pinakothek zu München ein
Selbstbildnis (Nr. 1431); im Museum zu Stuttgart Christus als
Erlöser (Nr. 221); im Museum zu Darmstadt wieder ein Selbst-
bildnis (Nr. 68); in der Kunsthalle zu Karlsruhe die Anbetung
der Hirten (Nr. 384); im Museum zu Leipzig zwei Mädchen mit
Amorinen und Mädchen am Ufer des Wassers mit drei Amorinen
(Nr. 147 und 148); in der Galerie in Dresden Josephs Traum
(Nr. 2160), derselbe Gegenstand wiederholt (Nr. 2161), die büssende
Magdalena (Nr. 2162) und Bildnis der Kurfürstin Maria Antonia
(Nr.2l63). Menge" technische Herrschaft über die Öltechnik wird
noch übertroffen durch seine Behandlung des Pastells. Die
Dresdener Galerie bewahrt von ihm 12 Pastellbildnisse, darunter
2 Selbstbildnisse und ein Porträt seines Vaters Ismael Mengs, dann
in derselben Technik das berühmte Bild „Amor seinen Pfeil
schleifend" (Nr. 165-179). Angelika Kaufmann, geboren 1741
zu Chur, gestorben in Rom 1807, ist ebenfalls von Winckelmann
beeinflusst. Sie malte historische, allegorische und einige religiöse
Bilder. Die Modellierung ist meist flau, der Vortrag energielos.
Ihre besten Leistungen sind die Bildnisse, namentlich auch ihre
Selbstbildnisse. Die Kaiserliche Galerie in Wien besitzt von ihr
"Hermanns Rückkehr aus der Schlacht im Teutoburger Walde"
und die "Bestattung des Heldenjünglings Pallas" (Nr. 1591 und
1592); im Ferdinandeum zu Innsbruck: Pallas von Turnus ge-
tötet, Hermann von Thusnelden gekrönt, beides Skizzen, dann das
Porträt des Vaters der Malerin, und dreimal das Selbstporträt der
Malerin in verschiedenen Lebensaltern (Nr. 298-303); in der
alten Pinakothek zu München wieder ein Selbstporträt (Nr. 1432);
in der neuen Pinakothek ebendort: Christus und die Samariterin
am Brunnen, Bildnis des Kronprinzen Ludwig von Bayern (Nr. 97
und 98); in der Galerie zu Aschaffenburg eine sitzende
Madonna mit dem Kinds (Nr. 171); in der Galerie zu Stuttgart
ein weibliches Bildnis (Nr. 617); im Museum zu Leipzig das