Volltext: Malerei (Bd. 3)

Chodowiecki, 
Carstens, 
Hackert, 
Raph. 
Mengs. 
289 
Bleistiftzeichnung im Museum zu Weimar, dann in einigen 
Karikaturen geliefert. Mit Vorliebe erging sich Carstens in 
Allegorien und wählte zum Teil ganz undarstellbare Stoffe. Seine 
Kreidezeichnungen im Museum zu Weimar, die Nacht mit ihren 
Kindern, Schlaf und Tod, zur Linken die Nemesis mit der Geissel, 
das Schicksal verhüllt, dann nach rückwärts die singenden Parzen 
wirken allein durch Linienschönheit. Denselben Vorzug haben sein 
Ganymed, ein Kreidekarton in Weimar, sein Achilles und Priamos, 
eine Rotstiftzeichnung in der Nationalgalerie in Berlin (Nr. 90), 
eine Parze, dann die Geburt des Lichts, Bacchos und Eros und 
die vier Elemente, sämtlich Kreidezeichnungen im Museum zu 
Weimar. Eine etwas reichere Komposition ist die Überfahrt 
des Megapenthes, einmal im Museum zu Weimar, dann in etwas 
iigurenreicherer Fassung in der Nationalgalerie in B erlin (Nr. 91). 
In Weimar befindet sich von ihm ein Homer und das goldene 
Zeitalter. Aus Carstens Berliner Zeit stammt noch eine Decke im 
Königlichen Schlosse daselbst, sechs grau in grau gemalte Streifen 
mit den Tageszeiten, den Zeitaltern, einem Bacchanal, Polyphem 
und Galatea, Orpheus in der Unterwelt und einem Parnass. Die 
Darstellungen unterscheiden sich nur durch strengere Formgebung 
von den damals üblichen Zimmerdekorationen. Was sonst damals 
noch an Malwerken in Berlin entstand, war von keiner Bedeutung. 
Johann Christoph Frisch (1730-1815), ein Schüler von B. Rode, 
schuf in den Königlichen Schlössern von Berlin und Umgegend 
zahlreiche Deckengemälde meist mythologischen Inhalts, das Museum 
in Breslau enthält von ihm "Spielende Genien" (Nr. 76). Georg 
David llIatthieu, Bildnismaler, Zeichner und Radierer, geboren 1736 
in Berlin, gestorben zu Ludwigslust 1778, als Grossherzoglicher 
Hofmaler, ist in der Galerie zu Schwerin durch drei Bildnisse 
(Nr. 640-642) vertreten.  Die ersten deutschen Talente sammelten 
sich in dieser Periode in Rom, und unter diesen ist Anton Raphael 
Mengs der hervorragendste und muss als eigentlicher Begründer 
des deutschen Klassizismus gelten. Mengs ist 1728 zu Aussig in 
Böhmen geboren, gestorben in Rom 1779. Sein Vater, Ismael 
Mengs, hatte ihn immer nur an die grossen Meister, nicht an die 
Natur gewiesen, und er ist auch, ungeachtet der von Winßkelmalln 
überkommenen Hinneigung zur Antike, niemals ganz den Einüuss 
RaHaels, Oorreggios und Guido Renis losgeworden. Das Haupt- 
werk von Menge ist das Deckenbild mit Apollo und den Musen 
in der Villa Albani in Rom, 1761 vollendet, das sich zwar nicht 
auf deutschem Boden befindet, aber doch hier wenigstens erwähnt 
werden muss. Ölbilder seiner Hand besitzen die Hofkirche in 
Dresden und verschiedene Galerien, sie zeigen ein starkes Talent, 
tüchtige Zeichnung und in der malerischen Technik ein glänzendes 
Ebc, Gicerone. III. 19
	        
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