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Zeit
Barock-
des
Rokokostils.
und
Christi die Galerie Nostiz in Prag. Ohr. Joh. Bendler aus Quedlin-
burg (1688-4728), gestorben in Breslau, hat sich als Landschafts-
maler nach der Natur und nach älteren Meistern gebildet. Von
ihm ist nur eine Wßildlandschaft im Museum zu Breslau (Nr. 401)
und ein im Vorrat daselbst bewahrtes Gegenstück nachgewiesen.
Chr. Wilh. Seydel aus Breslau, daselbst 1761 gestorben, hat als
Bildnismaler gewirkt; von ihm "bewahrt das Museum in Breslau
zwei Bildnisse (Nr. 6 u. 368). Philipp Sauerlcmd, in Danzig 1677
geboren, 1762 in Breslau gestorben, ist Bildnis, Tier- und Still-
lebenmaler. Ein Stillleben von ihm befindet sich im Museum zu
Breslau (Nr. 65).
Im Norden Deutschlands fehlten die Aufträge für kirchliche
Tafel- und Wandmalerei. Seit dem Beginne des 17. Jahrhunderts
hatte sich die Malerei im Norden eng an die niederländische an-
geschlossen, und besonders an Rembrandt. Jürgen Oven-s, 1623
zu Tönning in Schleswig geboren, kam noch jung in die Werkstatt
Rembrandts und kehrte wiederholt nach Amsterdam zurück.
Später liess er sich in Friedrichstadt in Schleswig nieder, betrieb
hier auch Bilderhandel und starb 1679. In den besten Werken
seiner ersten Periode zeigt sich Ovens als echten Rembrandtschüler,
ein ausgebildetes Helldunkel von einem etwas kühlen Ton ist
seinen Bildern eigen, in seiner späteren Stilperiode ist seine
Charakteristik minder eingehend, und das Kolorit verliert an Kraft.
Die umfangreichsten Arbeiten des Meisters in der Heimat waren
die Wand- und Deckenbilder in der Amalienburg beim Schlosse
Gottorp und ein grosser historischer Oyklus in Öl auf Leinwand
im Schlosse Gottorp selbst. Die ersteren sind verschollen, die
letzteren finden sich jetzt der Mehrzahl nach in einem Saal
des dänischen Schlosses Frederikshorg auf Seeland. Dagegen
ist ganz gut seine zweite Stilperiode durch zwei Bilder im
Dom zu Schleswig vertreten, von welchen das eine von 1664
eine allegorische Darstellung des Sieges des Christentums, das
andere von 1670 eine Darstellung der heiligen Familie giebt.
Sein letztes Werk war ein grosses Altargemälde mit der Be-
weinung Christi für die Kirche in Friedrichstadt von 1675;
in diesem nähert er sich wieder in Naturauffassung und kraft-
vollem Helldunkel seiner ersten Periode. Bildnisse von ihm be-
sitzt die Sammlung der Universität in Kiel. In Norddeutschland
war als Schlachtenmaler besonders thätig der Hamburger J,
Matthias Weyer, gestorben 1690. Vier Bilder von ihm, die Amale-
kiterschlacht, eine andere Schlacht, eine Lagerszene und eine Be-
kehrung des heiligen Paulus besitzt das Museum in Braunschweig
(Nr. 568-571); im Museum zu Schwerin eine Kreuztragung und
eine Falkenjagd (Nr. 1109 und 1110); im Museum zu Hannover