Volltext: Malerei (Bd. 3)

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Barock- 
des 
Zeit 
und Rokokostils. 
gorische Gemälde; Jakob Vaillant, 1628 zu Ryssel geboren, seit 
1672 in Berlin, malte ebenfalls im Marmorsaale des Stadt- 
schlosses zu Potsdam den Kurfürsten Friedrich Wilhelm zu Pferde 
und seine Gemahlin in einem Triumphwagen ihm zur Seite. Zu 
Anfang des 18. Jahrhunderts kam Peter de Comcic aus Holland 
nach Berlin, malte die Decke der Bildergalerie im Königl. Schlosse 
in Berlin und im Jahre 1708 die Decke der Kapelle im Charlotten- 
burger Schlosse in Ölfarbe auf Kalk, in kühnster Barockmanier. 
Samuel Theodor Gericke (1687-1730) war allerdings zu Spandau 
geboren, seine Leistungen sind nur mittelmässig; er hat in den 
Königlichen Schlössern viele Deckenstücke gemalt. Anton Schoon- 
gans aus Antwerpen (1655-1726) hat im Schlosse zu Charlotten- 
burg verschiedene Deckenstücke gemalt, in der blauen Kammer 
Flora von Zephir gekrönt u. a. Matthias Terwesten, 1670 im Haag 
geboren, malte 1705 ein Deckenstück im Charlottenburger Schlosse, 
Amor Psychen entfiiehend, im gelben Zimmer, und in der grünen 
Kammer, Merkur die Psyche in den Olymp einführend. Amadeus 
Va-zaloo malte das Deckenstück im Theatersaale des Stadtschlosses 
in Potsdam, Apollo mit vier tanzenden Musen, im Marmorsaale 
ebendort das Deckenbild, die Apotheose des Grossen Kurfürsten. 
Im Charlottenburger Schlosse, im neuen von Friedrich d. Gr. er- 
bauten Flügel, malten Harper und besonders Pesne; von letzterem ist 
die Morgenröte im Treppenhause und im Speisesaale der Olymp aus- 
geführt. Auch im Königl. Schlosse zu Rheinsberg waren Harper 
und Pesne beschäftigt gewesen. Nikolaus Blasius le Sueur aus 
Paris, Direktor der Akademie der Künste in Berlin, hat die Decken- 
stücke für den chinesischen Pavillon im Garten von Sanssouci ent- 
worfen, die Huber gemalt hat. Berlin war um die Mitte des 
18. Jahrhunderts der Vorort französischen Geschmacks; der einzige 
wirklich tüchtige deutsche Meister daselbst war damals der Kupfer- 
stecher G. Friedr. Sclzmidt (1712-1775), vor allem durch seine 
Porträtstiche mit Recht berühmt. Christian Bernhard Rode (1725 
bis 1797), der neben seiner Thätigkeit als Radierer Deckenbilder 
für Berliner und Potsdamer Paläste und Altarbilder für Kirchen 
in einem zwischen der französischen und der italienischen Rich- 
tung schwankenden Mischstil herstellte, kann es weder an deko- 
rativem Geschick noch in der Beherrschung der Technik mit den 
süddeutschen Zeitgenossen aufnehmen. Im Neuen Palais zu Pots- 
dam befinden sich mehrere Deckenstücke von Rode, im Grotten- 
saale Bacchus als Kind, in der Marmorgalerie Nacht, Mittag und 
Morgen, im Marmorsaal der Raub der Helena. In der Garnison- 
kirche zu Berlin sind fünf Epitaphien auf die Helden des Sieben- 
jährigen Krieges, von 1761 bis 1762 von B. Rode gemalt: Schwerin 
ist mit der Fahne im Arm dargestellt, am Epitaph Kleists lehnt die
	        
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