Richter,
Vollerdt,
Thiele,
Querfurt
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der scheinbaren Wölbung erscheint Gottvater, Christus und die
Taube des heiligen Geistes, ringsum laufen Kartuschenschilder in
"Malerei. Die östliche Abteilung enthält eine biblische Allegorie,
die westliche Abteilung den Lobgesang der Engel. Die flache
Decke der Kirche in Langenleuba-Niederhain zeigt in zwei
Feldern Ölgemälde in frischen Farben. Das westliche Feld zeigt
Moses imd Aaron opfernd und die bestraften Sünder, das östliche
Feld schildert die Erlösung durch Christus und die allegorische
Gestalt der Barmherzigkeit, unten stürzen Tod und Sünde in die
Finsternis hinab. Schloss Heidecksburg in Rlldolstadt enthält
im Festsaal YVandgemälde von Dietrich. In einem Zimmer links
vom Festsaal sieht man Ölgernälde von demselben, Schäferszenen
darstellend.
Im Schlachtbild war August Qu-crfurt aus Wolfenbüttel (1696
bis 1761) der begabteste Schüler des Rugendas. Er hatte auch
WVouwerman auf sich wirken lassen, was der Färbung seiner
Bilder zu gute kam. Querfurt hat neben dem Schlachtbild mit
Vorliebe Jagdstücke, dann auch eigentliche Sittenbilder gemalt.
In der Kaiserl. Galerie in Wien von ihm ein Auszug zur Jagd
und eine Rückkehr von derselben, dann zwei Reiterszenen (Nr. 1640
bis 1643); in der Galerie Ozernin zu Wien zweimal Reiter mit
Pferden (Nr. 122-123); im Museum zu Braunschweig ein Pferde-
stall (Nr. 609); im Rlldoliinum zu Prag zwei Pferdebilder, Pferde
vor einem Gehöft und Pferde vor einer Schmiede (Nr. 560-663);
in der Galerie zu Augsburg eine Hirschjagd, ein Auszug zur
Jagd, eine Rückkehr von der Jagd und ein Reitergefecht (Nr. 471
bis 474 und 567); im Germanischen Museum zu Nürnberg zwei
Pferdebilder, von denen eines zweifelhaft ist (Nr. 381 und 382); in
der Galerie zu Aschaffenburg eine Reiherbeize (Nr. 17), ein
Trompeter bei einem Wirtshause (Nr. 27), ein Trompeter im Feld-
lager (Nr. 130) und ein Aufbruch zur Reiherjagd (Nr. 153); in
der Galerie zu Stuttgart ein Auszug zur Jagd, eine Landschaft
mit Reitern und eine mit einem Kesselführer (Nr. 562, 568 u. 569);
im Museum zu Kassel ein Überfall durch Räuber und die Beute-
teilung (Nr. 601 und 602); im Museum zu Breslau Pferde- und
Reiterbilder, rastende Jäger und Aufbruch zur Jagd (Nr. 18, 2],
81, 83, 113, 115, 266, 268, 310, 320 und 323); in der Galerie zu
Dresden ein Bettler, Reitergruppen und einzelne Reiter (Nr. 2086
bis 2091).
In Berlin arbeiteten am Ende des 17. Jahrhunderts meist
Ausländer: Wilhelm von Honthorst, seit 1650 in Berlin, malte
im Schlosse zu Oranienburg; Theodor van Thulden, ein Schüler
VOD Rubens, kam im hohen Alter nach Berlin und schuf im
Marmorsaale des Stadtschlosses in Potsdam zwei grosse alle-