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Zeit
Barock-
des
und
Rokokostils.
gemalt, eine Beweinung Christi darstellend. In der St. Josephs-
kapelle des Münsters zu Konstanz sieht man ein Altarblatt mit
der heiligen Familie um 1670 von Joh. Schzuinter gemalt. Im
Münster sind die Zwickel neben dem Doppelportal unter dem
Korbbogen der Orgelbrüstung mit Rokokobildern auf Leinwand
gefüllt, welche recht Hott hingemalt sind. Oben in der Mitte
Grottvater in den Wolken, rechts Christus mit dem Kreuz, Maria
und ein fürbittender Bischof im grossen Chormantel, links ein
Bischof, neben ihm ein Ritter. In der St. Nepomukskapelle des
Münsters befindet sich ein Rokokoaltar mit geringem Ülgemälde
von dem Konstanzer Maler Ludwig Hermann. Das ehemalige
Haus der Dompröpste in Konstanz, jetzt Regierungsgebäude,
hat im Hauptsaale ein Deckengemälde von Götz um 1749. Die
St. Stephanskirche in Konstanz besitzt im Chor ein Deckenbild
die himmlische Glorie darstellend, von dem schon obengenannten
Ludwig Hermann um 1770 gemalt. Die in den Chor eingeschobene
Rundapsis der ehemaligen Cistercienserkirche in Salem ist mit
einem grossen Calvarienberg von bedeutender perspektivischer
Wirkung im 18. Jahrhundert ausgemalt. Die Rokokokapelle in
Baitenhausen (Amt Überlingen) hat ein iiottes und tüchtiges
Deckengemälde, das letzte Werk des Joh. Wolfgang Banmgärtner aus
Kufstein (1712-1761). Die Bilder stellen die Legende der Kirchen-
gründung in drei Szenen dar, in ziemlich heiter-weltlicher Auf-
fassung. Dieselbe Art zeigt eine Kreuzabnahme und die Bemalung
der Orgelbühne, sowie im Chor die Geburt des Herrn. Die
Deckengemälde in der im Rokokostile überarbeiteten Spitalkirche
in Überlingen sind wieder von Ludwig Hermann aus Konstanz
um 1735 gemalt. Die Deckengemälde in der Kirche zu Neubirnau
(Amt Überlingen), die Glorie Israels darstellend, sind von Bernh.
Goftfr. Götz aus Augsburg ausgeführt.
Im früheren Gerichtshofin E s sling en (Neckarkreis Württem-
berg) ist die Decke des grossen Saals im ersten Geschoss des
Mittelbaues in ein grosses Mittelfeld und vier kleinere Felder ge-
teilt und von P. A. Reith mit Gemälden geschmückt. Das Mittel-
feld enthält ein allegorisches Gemälde zum Ruhme Esslingens, im
Hintergrunde mit der Ansicht der Stadt. In der katholischen
Kirche St. Peter und Paul im ehemaligen deutschen Hause in
Heilbronn, einem Umbau von 1721, finden sich Fresken von
Anton Oolomba. Im neuen Schlosse zu Heinesheim ist 1730 von
U. Carlone ein Deckenbild, Herkules am Scheidewege, gemalt. Im alten
Corps de Logis des Schlosses Ludwigsburg befindet Sißh in einem
Wßhnraume des Obergeschosses "die Weibertreue", ein Olgemälde
von Guibal. Das treffliche mittlere Deckengemälde der Schloss-
kapelle ist von Carlo Oarlone ausgeführt, die übrigen Fresken,