Volltext: Malerei (Bd. 3)

Seybül d, 
Sambach, 
Brandel u. 
Grund, 
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aus Wien (1728-1786) war ein Schüler Paul Trogers und half 
diesem bei den Freskomalereien in der Domkirche zu Brixen. 
Von seiner Hand sind die Fresken in der Sehlosskapelle und 
in der Kapelle des Königs Stephan zu Ofen, in der Schloss- 
kapelle zu Pressbur g und im Universitätssaale zu Tyrnau. In 
der Kaiserlichen Galerie in Wien befindet sich von ihm die 
Nachahmung eines Bronzereliefs von Fiamingo, nackte Kinder, 
welche mit einem Bock spielen, darstellend (Nr. 1561).  Der 
Stilllebenmaler Franz Werner Tamm aus Hamburg, geboren 1658, 
gestorben zu Wien 1724, unter italienischem Einflüsse gebildet; 
er hatte sich in Rom besonders Mario Nuzi, genannt dei Fiori, 
zum Vorbilde genommen. Tamm malte auch Jagclbeutestücke in 
der Art des M. D. Hondecoeter und der beiden Weenix, ist 
aber im Blumenstück besonders tüchtig. Sein bestes Blumenstück 
von 1721 besitzt die Kaiserliche Galerie in Wien (Nr. 1725); in 
der Galerie Liechtenstein in Wien befinden sich 24 Bilder von 
ihm; in der Galerie Nostiz in Prag eine Wasserjagd (Nr. 239); 
im Rudolfinum zu Prag ein Stillleben (Nr. 679); in der Galerie 
in Augsburg totes Geiiügel (Nr. 504); im Germanischen Mu- 
seum zu Nürnberg ein Stillleben (Nr. 369); in der Galerie 
zu Dresden vier Bilder mit totem Geflügel (Nr. 2043-2046); 
im Museum zu Schwerin ein Bild mit Tauben (Nr. 1000). 
Die Architekturmalerei vertrat in Wien Vinzenz Fischer aus 
Fürstenzell in Bayern (1729-1810); er war Lehrer der Baukunst 
an der Akademie in Wien und hatte sich als Maler bei Tiepolo 
und Cignaroli ausgebildet. In Laxenburg malte er ein grosses 
Deckenbild: Agamemnon, der die geheiligte Hindin der Diana er- 
schiesst, in der Burg zu Ofen den grossen Saal mit vielen alle- 
gorischen Figuren. Die Kaiserliche Galerie in Wien besitzt von 
ihm zwei Architekturstücke (Nr. 1543 und 1544), Säulenhallen dar- 
stellend, und eine Allegorie auf die Übertragung der Galerie in 
das Lustschloss Belvedere (Nr. 1545). 
Johann Peter Brandel, geboren zu Prag" 1668, gestorben 1730 
Zll Kuttenberg, war ein starkes Talent. Er studierte nach den 
Werken italienischer Meister im Prager Schlosse und hat Böhmen 
nicht verlassen. In seinen Naturstudien verfiel er ins Masslose, 
Wie sein Trunkenbold und das alte Weib in der Kaiserl. Galerie 
in Wien (Nr. 1460 und 1461) beweisen. Seine weltlichen und 
heiligen Historien sind leer und von nachlässiger Technik. In 
Prag sind von ihm zu nennen: die Taufe Christi im Dom und 
der Sturz der Engel in St. Michael in der Altstadt; ein „ägyptischer 
Joseph, der seine Brüder aufnimmt" beim Grafen Ozernin wurde 
17011 Brandel als sein bestes Stück erklärt. Drei Altarblätter von 
111m beünden sich im Prämonstratenserkloster zu Doxan und die
	        
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