Kobell,
Wolf,
Beich,
Ongers
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heftigem Sturme mit einem Reitertross, in der Kaiserlichen Galerie
in Wien (Nr. 1445 und 1446). Doch hat er in seiner späteren
Zeit auch Veduten gemalt, z. B. eine Aussicht auf München in der
Schleissheimer Galerie (Nr. 715), allerdings ziemlich reizlos.
Beich schmückte den Bürger- und Kongregationggagl in München
mit den Ansichten der Wallfahrtsorte, und war auch in Freising
und Landshut thätig. Landschaften von ihm ünden sich noch in
verschiedenen Galerien: in Augsburg eine Landschaft mit ruhenden
Schafen und einer Ziege (Nr. 352), eine ähnlich staffierte Landschaft
(Nr. 358), ausserdem noch drei Landschaften mit biblischer Staifage
(Nr. 455-475); im Rudolfinum in Prag eine waldige Landschaft
mit Kühen (Nr. 32); im Museum zu Stuttgart eine Gebirgsgegend
im Charakter der Abruzzen (Nr. 567) und eine wilde Gebirgsgegend
(Nr. 582); in der Galerie zu Mannheim zwei wilde Gebirgs-
gegenden und eine Landschaft aus Oberitalien (Nr. 28-30); in
der Galerie zu Braunschweig zwei Landschaften mit Hirten
(Nr. 614 und 615). Andreas Wolf, geboren zu München 1652,
gestorben daselhst 1716, Hofmaler in München und Freising, schuf
eine grosse Anzahl derber, naturalistischer Bilder für fast sämtliche
Kirchen Münchens: im J osephsspital den Tod des heiligen Joseph;
dann im Dom zu Freising den heiligen Matthäus und die heilige
Dreifaltigkeit u. a. Amigioni, ein Venezianer, geboren 1675,
malte einige Jahre in München und fertigte in Schleissheirn: in
Fresko die Geschichte des Aneas, in Öl die Audienz, die Max
Emanuel vor Belgrad dem türkischen Gesandten gestattete, ausserdem
Altarblätter in München, Freising und Benediktbeuren. In Franken
ist Oswald Ongers aus Mecheln, der 1660 nach Würzburg kam, der
beschäftigtste. Er malt viele Altar-blätter, z. B. zu Heidingsfeld
die Kreuzigung, und lieferte Kartons für den Dom zu Würzburg
zur Anfertigung von Hautelissetapeten das Leben des heiligen
Kilian mit Anklängen an Rubens; er starb 1728. Als
Häusermaler der Zeit sind berühmt geworden: Bergmüller in
München (geboren 1688) und Holzer in Augsburg (1709); beide sind
auf diesem Felde, wo ihre gesunde Natur sich frei bewegen konnte,
nicht ohne Verdienst. In der Trausnitz zu Landshut malte
Franz Joseph Geiger um 1679 die Wandbilder des Herzogszimmers,
Szenen des Alten Testaments enthaltend, dann daselbst die Wand-
bilder des Rittersaals und die des Herzoginnenzimmers. Johann
Rudolf Byss-aus Solothurn, geboren 1660, gestorben zu Würzburg
1738, der als Geschichtsmaler zu den unerquicklichsten italieni-
sierenden Virtuosen gehört, hat im Blnmen- und Fruchtstück
Besseres geleistet. Einen Blumenstrauss von 1701 besitzt das
Museum in Kassel (Nr. 595), ein anmutiges Stillleben, einen
Römerkopf von einem Blumengewinde umgeben, die Galerie in