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des
Zeit
und Rokokostils.
Barock-
bilder und historische Szenen und brachte mit Vorliebe auffallende
Lichteffekte an. In der Burg zu Nürnberg befindet sich von ihm
die Feier des Westfälischen Friedens von 1648, und im Nürnberger
Rathause derselbe Gegenstand von 1649 als Nachtstück. Die
Kaiserliche Galerie in Wien enthält von ihm ein nächtliches
Gastmahl (Nr. 1731) mit Kerzenbeleuchtung, von 1640. Das Ger-
manische Museum in Nürnberg besitzt von ihm die Darstellung
eines Hofs im Hospital, in dem Kranke und Verstümmelte auf die
Aufnahme warten (Nr. 358). Johann Ulrich Franck, geboren
1603 zu Kaufbeuren, gestorben 1680 zu Augsburg, ist in der
Galerie zu Mannheim durch zwei Gemälde vertreten: Nr. 37 das
Volk Israel nach dem Zuge durch das Rote Meer und Nr. 38 ein
Gemälde- und Altertumskabinett; das Bild einer Wahrsagerin in
der Schönbornschen Galerie in Wien (Nr. 6) wird ihm oder seinem
Sohne Franz Friedrich zugeschrieben, ebenso Nr. 21 daselbst,
Tobias mit dem Engel. Von Franz Friedrich Franck, geboren
1627 in Augsburg, gestorben daselbst 1687, besitzt Augsburg
verschiedene Gemälde: in der St. Annenkirche die Geschichte
Jakobs und Esaus, in dem evangelischen Waisenhause daselbst
Hiob,_ den armen Waisen Gaben reichend, und „Esther und David",
sämtlich von 1674. Im Obermünster zu Regensburg ist sein
„Sterbender Franz von Assisi". Die Kaiserliche Galerie in Wien
hat von ihm das Bildnis eines Mannes (Nr. 1546). Johann
Ulrich Mayr, geboren in Augsburg l630,-daselbst gestorben 1704,
bildete sich in den Schulen des Rembrandt und des Jakob J ordaens
und malte vieles in Augsburger Kirchen: „Christus im Gefängnisse"
in der Annakirche, ebenda „Jesus und die Samariterin"; in der
Kreuzkirche „ Christi Auferstehung", und in der J esuitenkirche „Die
zwölf Apostel". In der Kaiserlichen Galerie in Wien befindet
sich von ihm der Apostel Philippus (Nr. 1612), von 1653.
Johann Christoph Dietzsch, geboren angeblich in Nürnberg 1710
und dort gestorben 1769, war Landschaftsmaler. Das Museum in
Schwerin bewahrt von ihm acht kleine Landschaften (Nr. 304
bis 311), gelegentlich durch Feuersbrünste oder Mondschein er-
leuchtet; zwei Landschaften, die eine mit einer Sauhetze, die
andere mit einer Hirschhetze, beiinden sich in der Galerie zu
Oldenburg (Nr. 321 und 322).
Christoph Pandiss aus Niedersachsen, gegen 1618 geboren,
war ein unmittelbarer Schüler Rembrandts. Nach vollendeter
Lehrzeit kam er an den sächsischen Hof, gegen 1660 nach Wien,
dann als Hofmaler des Bischofs Albrecht Sigismund von Bayern
nach Freising und starb dort 1666 oder 1667. Paudiss hat sich
rückhaltslos dem niederländichen EinHusse hingegeben; er ist
Meister in der Behandlung des Helldunkels. Er hat Kirchenbilder