Volltext: Malerei (Bd. 3)

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Zeit des Barock- 
und Rokokostils. 
der dritte Sohn, Jeremias Gottlob, war besonders in der Schabkunst 
tüchtig. Eine Reiterschlacht des Georg Philipp Rugendas des Jüngeren 
besitzt die Galerie in Schwerin (Nr. 909).  In der Landschaft 
war in Nürnberg der tüchtigste ein Fremder, Willem van Bemmel, 
der sich 1662 hier niedergelassen hatte (geboren 1632, starb 1708 
zu Wöhrd bei Nürnberg). Er war Schüler H. Saftlebens gewesen, 
hatte sich aber dann in Rom an Poussin weiter gebildet. Die 
Dresdener Galerie besitzt von Bemmel zwei anziehende Bilder, 
eine Morgenlandschaft und eine Abendlandschaft von 1660 und 
1661 (Nr. 1998 und 1999), welche Saftleben recht nahe stehen, und 
eine Landschaft mit einer Brückenruine (Nr. 2000). Eine Land- 
schaft in Schleissheim (Nr. 554) schliesst sich näher an die 
römische Richtung. Zu seinen hervorragendsten Werken gehört 
die grosse Landschaft mit der Brücke im Museum zu Braun- 
schweig (Nr. 380); hieran schliessen sich drei Landschaften im 
Ferdinandenm in Innsbruck: Nr. 783 eine kleine Flusslandschaft 
mit Staffage von Wagen und Reitern; Nr. 784 und 785 Abend- 
landschaften mit Hirten u. a.; dann im Museum zu Breslau eine 
gebirgige Flusslandschaft (Nr. 71) und eine südliche Berglandschaft 
(Nr. 72), beide von 1700. Von seinen Söhnen war Peter vom 
Bemmel der begabteste; er malte in der Art seines Vaters. Zwei 
italienische Ruinenlandschaften von ihm befinden sich im Braun- 
schweiger Museum (Nr. 601 und 602), eine Landschaft mit einem 
Regenbogen in der Bamberger Galerie (Nr. 432). Von Christoph 
11cm Bemmel, geboren zu Nürnberg 1707, gestorben 1768, hat die 
Galerie in Stuttgart eine Mondscheinlandschaft (Nr. 366). Simon 
Joseph Bemmel, Sohn Ohristophs, geboren zu Bamberg 1747, ge- 
storben zu Klosterneuburg 1791, ist der Urheber einer Bergland- 
schaft in der Harrachschen Galerie in Wien.  Neben den Bemmels 
wirkte in Nürnberg der etwas ältere Kölner Johann Franz Ermels, 
geboren 1621, gestorben in Nürnberg 1699, der sich dort 1660 an- 
sässig gemacht hatte. Er folgte der Richtimg des Jan Both, der 
auf holländischem Boden der hervorragendste Vertreter der idea- 
listischen Landschaft gewesen war. Das Städelsche Institut in 
Frankfurt a. M. besitzt von Ermels eine Landschaft bei heran- 
ziehendem Gewitter und eine italienische Berglandsehaft (Nr. 340 
und 341), die Kaiserl. Galerie in Wien eine Landschaft mit einem 
Grabmal bei Abendbeleuchtung (Nr. 1536); in der Liechtenstein- 
galer-ie in Wien befinden sich sieben Landschaften seiner Hand; in 
der Galerie in Mannheim eine italienische Landschaft mit einer 
Herde (Nr. 35); im städtischen Museum ein wieder an Both er- 
innernder kleiner Wasserfall (Nr. 480); in der Kunsthalle zu Ham- 
burg eine Waldlandschaft (Nr. 54); in der Galerie zu Oldenburg 
eine Gewitterlandschaft mit Waldweg (Nr. 284).  Gewandter,
	        
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