bis 1737), hatte 8 Jahre 111 nom verweilt und war dann in murn-
berg Direktor der bereits 1662 gegründeten Malerakademie ge-
worden. Seine zahlreichen Werke, Deckenmalereien, Altarwerke,
Geschichtsbilder und Bildnisse, gehen ganz in der Mode des Tages
auf. Michelangelo Cerquozzi und Jaques Courtois hatten das
Schlachtbild als besondere Gattung populär gemacht; beider Ein-
fluss zeigte sich bei Johann Philipp Lembke, geboren zu Nürnberg
1631, gestorben 1713 in Stockholm. Aus seiner Jugendzeit (1651) be-
findet sich im Nürnberger Rathaus eine Amalekiterschlacht; ein
sehr tüchtig gezeichnetes Reitergefecht besitzt die Kaiserl. Galerie
in Wien (Nr. 1607), eine Schlacht zu Wasser und zu Lande be-_
findet sich im Rudolfinum zu Prag (Nr. 433). Gleichfalls nach
Courtois hatte sich der viel bedeutendere Georg Philipp Rugendas,
geboren 1666 in Augsburg, gestorben daselbst1742, gebildet. Sein
grosses Talent zeigt sich mehr in seinen Handzeichnungen und
Radierungen, als in seinen-Gemälden. Rugendas hat nicht bloss
Schlachtbilder gemalt und gezeichnet, er hat auch seine Motive
dem Lager- und Marschleben entnommen. Eine Anzahl seiner
Bilder besitzt das Museum in Braunschweig: Nr. 584 „Vor
einer belagerten Stadt", Nr. 585 ein Artilleriezug. Nr. 587 Kampf
zwischen Reitern und Fussvolk, Nr. 588 „Am Marketenderzelt",
Nr. 589 Einbringung eines Spione, Nr. 590 ein Marsch, Nr. 591
ein Reitergefecht. Zwei sehr tüchtige Schlachtbilder besitzt von
ihm die Kaiserl. Galerie in Wien (Nr. 1660 und 1661), eine
Schlachtepisode und einen Soldatenzug die Galerie Liechtenstein
in Wien (Nr. 910 und 913), einen römischen Pferdemarkt und eine
Reitschule die Galerie in Augsburg (Nr. 440 und 441). Sehr reich
an Handzeichnungen von Rugendas sind das Maximilians-Museum
in Augsburg und das königl. Kupferstichkabinett in D resd en. Noch
andere Galerien enthalten Werke von Rugendas: die Schönbornsche
Galerie in Wien eine Reiterschlacht (Nr. 68); das Ferdinandeum
in Innsbruck zwei Reitergefechte (Nr. 754 und 755); die Galerie
in Stuttgart „Soldaten im Lager" (Nr. 564), ein Schlachstück
(Nr. 574), ein zweites Schlachtstück (Nr. 581) und eine Schlacht-
szene aus dem Türkenkriege (Nr. 589); das Museum in Basel ein
Reitergefecht und „Nach der Schlacht" (Nr. 179 und 180); die
Sammlung in Donaueschingen eine Reiterschlacht zwischen Türken
und Geharnischten (Nr. 194); daseStadtmuseum in Königsberg
ein Reitergefecht (Nr. 131); die Galerie in Dresden ein Schlacht-
feld (Nr. 2054); die Galerie in Schwerin ein Schlachtfeld (Nr. 908).
Rugendas starb als Direktor der 1710 gegründeten Zeichenakademie
in Augsburg. Die Söhne des Rugendas, Georg Philipp und
Christian, malten und radierten in der Art ihres Vaters weiter;