Frese,
Klaus,
Redtel
Q füngef,
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Opferung und die Erhöhung der Schlange, aussen Schöpfung und
Gericht dargestellt. Die Gemälde sind von grosser Auffassung,
im prachtvollen Fleischton und treEflicher Modellierung. David
Redtel von Stettin fertigte 1580 das Altarblatt der Nikolaikirche
in Greiffenhagen in Pommern, im Stil der italienischen
llllanieristen. Ein Gemälde im grossen Saal des Artushof in
Danzig, Orpheus darstellend, ist 1596 von Hans Vredemann
de Vries hergestellt. Ein kolossales Jüngstes Gericht von 1602
rührt von Anton Möller aus Königsberg her. Das Hauptbild des
Hochaltars in der Klosterkirche zu Pelplin (Westpreussen),
eine Krönung Mariä, ist ein ügurenreiches Gemälde mit einer
grossen Anzahl zeitgenössischer Porträts: Kaiser Ferdinand II.,
Sigismund III. von Polen u. a. Das Bild zeigt eine lebendige
Behandlung der Gruppen von Engeln und Heiligen im Hinter-
grunde und ist 1623 von Bernhard Hahn aus Konitz gemalt,
Welcher 1624 nach Danzig übersiedelte und dort starb. Der
Jakobusaltar derselben Kirche zeigt im Hauptbilde das Martyrium
des heiligen Jakobus und in der Predella Christus als Lehrer;
dasselbe ist etwa 1640 von dem Thorner Maler Bartholomäns
Strobel gefertigt. An einem Altare der südlichen Kapelle der
katholischen Pfarrkirche St. Johannis in Thorn ist St. Stanislas
Kostka knieend vor der Jungfrau Maria mit dem Christkinde dar-
gestellt. Die Figuren sind tüchtig, in kräftiger Farbengebung ge-
malt, doch von geringem geistigem Ausdruck. Urheber war
vielleicht Bartholomäu Strobel aus Thorn. Ein Beispiel der Buch-
malerei dieser Periode bieten zwei Handschriften des St. Blasianer
Kirchenschatzes in St. Paul in Kärnten: Cod. 80 16. Jahrh.
Picturae etc. mit vier guten Miniaturen der Spätrenaissance, An-
sicht des Klosters St. Afra in Augsburg u. a.; Cod. chart. in 40
mit 14 Aquarellen, welche Christus und die Apostel darstellen, ge-
Zeichnet 1586 D. L.
Epoche
des Barock- und Rokokostils.
(Von 1650 bis 1770.)
Nach den beispiellosen Verheerungen des Dreissigjährigen
Krieges konnte ein besonderer Aufschwung in der deutschen Kunst
nicht sofort stattfinden, und am wenigsten konnte sich ein eigener
nationaler Geist geltend mgzchen. Jetzt herrschte im Süden wie
im Norden der unmittelbar von Italien oder durch niederländische
Vermittelung übertragene Barockstiln um im 18. Jahrhundert von
dem gleichermassen aus der Fremde, aus Frankreich, stammenden