Ludger d. Jüng. u. Heribert tom Ring u. a.
Hermann,
243
aus derselben Zeit rühren zwei Tafelgemälde in der Kirche zu
Kappenberg her, Maria und Anna, sowie Johannes Bapt. und
Johannes Ev. darstellend. Aus der Frühzeit des 17. Jahrhunderts
stammt der hölzerne Aufsatz eines Seitenaltars in der katholischen
Kirche zu Rhynern (Kreis Hamm), welcher an der Predella die
Brustbilder des heiligen Augustin und Norbert, im Hintergrunds
des Baldachins das Brustbild des Johannes Bapt., zu Seiten die
Figuren eines Bischofs und des Johannes Ev. und an dem obersten
Aufsatz nochmals vier kleine Medaillons zeigt.
Im vormaligen Sitzungssaale des Renthofs in Kassel (Hes sen)
befindet sich ein grosses Ölgemälde auf Kalkgrund, den Landgrafen
Wilhelm IV. in der Versammlung seiner Räte in lebensgrossen
Figuren darstellend. Die Stiftskirche in Wunstorf (Hannover)
enthält ein Epitaphium im nördlichen SeitenschiiT, auf beiden
Seiten bemalt; einerseits die Auferweckung des Lazarus, anderseits
die Auferstehung Christi, darunter knieend die Stifter, von 1569.
Ein zweites Epitaphium ebendort, von 1568, im Chor, zeigt zu
beiden Seiten des Gekreuzigten die Stifter, Dietrich von Mandelsloh
mit sechs Söhnen und Hedwig von Mandelsloh mit drei Töchtern.
Eine Holztafel an der südlichen Chorwand der St. Blasienkirche
in Münden enthält auf landschaftlichem Hintergrunds den Ge-
kreuzigten, darüber Sonne und Mond, ferner kleiner den Heiland
als Weltenrichter auf dem Regenbogen thronend, von posaunen-
blasenden Engeln umgeben; in den oberen Ecken der Tafel erscheint
Christus, einmal in der Vorhölle, dann als Auferstandener; am
Fusse des Kreuzes steht der Stifter Burchard Mithob mit seiner
Familie (Nr. 1564). Ein Epitaphium im Chor der Marktkirche zu
Üsterode zeigt oben die Auferstehung Christi, unten Herzog
Philipp 1., seine Gemahlin, sechs Söhne und drei Töchter, von
1573. In der Schlosskapelle zu Celle trägt der unter dem Ost-
fenster stehende Altar ein grosses Gemälde mit zwei älteren
Flügelbildern. Die letzteren enthalten die knieenden Gestalten des
Herzogs Wilhelm des Jüngeren und seiner Gemahlin Dorothee.
Aus der Kreuzigung des grossen Mittelbildes spricht die Technik
eines niederländischen Meisters aus der Mitte des 16. Jahrhunderts;
dasselbe ist inschriftlich 1569 von F. Mehrten de Vos aus Ant-
werpen gemalt. An den Aussenseiten der Flügel befinden sich
die Verkündigung und die Geburt Christi, wohl von demselben
Meister. Die dem Altar zunächst befindlichen Gemälde weisen
auf die beiden Sakramente hin: zur Rechten die Taufe Christi im
Jordan, zur Linken das heilige Abendmahl; dann folgen eine
Anzahl Bilder zur Erläuterung der protestantischen Glaubenslehre;
auch auf der Empore finden sich eine Anzahl Gemälde. Ver-
mutlich war de Vos der Urheber. In der Ratsstube des Rathauses
16""