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der Deutschrenaissance.
Zeit
Bartholomäzas Brnyn der Jüngere, der zweite Sohn Bruyns
des Älteren, stirbt kurz nach 1606 in Köln. Ein Triptychon von
ihm in der Galerie Weber zu Hamburg zeigt einen kreuz-
tragenden Christus in Halbfigur und das Porträt des Peter Ulner,
Abt des Klosters Bergen bei Magdeburg. Ein Altarbild mit
Flügeln von 1557 befindet sich in der St. Jakobskirche in Köln.
Franz Hogenberg stammte aus Mecheln, kam später nach Köln und
übte hauptsächlich die Kupferstechkunst aus. Er lieferte einen
Teil der Zeichnungen zu dem grossen Städtebuch des Georg Braun
von 1514, Heinrich du Boys, ein vorzüglicher Historienmaler,
wurde 1618 in Köln ansässig und ist bis Anfang 1628 nach-
gewiesen. Eine Kreuzabnahme von ihm, von 1623, besitzt die
Pfarrei von Maria im Kapitol zu Köln, eine Anbetung der Könige
befindet sich in einer Seitenkapelle des Doms ebendort. Augustin
Braun soll 1570 geboren und 1622 gestorben sein; er wirkte in
Köln. Von ihm befindet sich ein Gemälde in der Vorhalle von
St. Maria im Kapitol zu Köln, und im städtischen Museum daselbst
werden ihm eine Anzahl Bilder zugeschrieben: Nr. 465 das Martyrium
der heiligen Febronia und Nr. 465a bis 467a sieben männliche
und weibliche Bildnisse. Geldorp Gartzius, 1583 zu Löwen ge-
boren, ging nach Antwerpen, um sich bei Franz Frank und Franz
Pourbus auszubilden, und kam 1579 nach Köln, wo er sich häus-
lich niederliess und bis zu seinem Tode 1616 oder 1618 blieb. Von
ihm befinden sich eine Anzahl Bilder im, städtischen Museum zu
Köln, meist Bildnisse von zartem Kolorit, Lebenswahrheit und
ausdrucksvoller Auffassung, Nr. 451-464 c, darunter das Bildnis des
Kölnischen Ratsherrn Herman van Wedich von 1592. In der Tauf-
kapelle der Kapitolskirche in Köln von ihm: die Bildnisse des Bürger-
meisters Hardenrath und seiner Frau; in der St. Severinskirche:
Bildnisse von 1615. Franz Kessler, ein Schüler des Gortzius, arbeitete
in den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts in Köln; das
städtische Museum daselbst besitzt von ihm die Bildnisse Nr. 468
bis 468W. In der Sammlung des Kunst- und Altertumsvereins in
Kempen befindet ich ein Bildnis des Thomas a Kempis, 1629
von Kessler gemalt, ein Gegenstück zu dem in der Pfarrkirche be-
ündlichen Bilde des Heiligen. Johann Hulsmann lebte noch 1646
in Köln; er war ein Schüler Augustin Brauns. Sein Kolorit ist
von grosser Schönheit; in der Zeichnung fehlt ihm das feinere
Gefühl für Formenschönheit; seine Historien sind besser als seine
Bildnisse. Von ihm in der Apostelkirche zu Köln: im Seiten-
altare rechts die Himmelfahrt der heiligen Jungfrau, unten der
Stifter mit seiner zahlreichen Familie; in der Ursulakirche: auf
dem Altare der Nikolauskapelle der heilige Nikolaus und der
Kaiser Konstantin; in der Andreaskirche: die Enthauptung des