Volltext: Malerei (Bd. 3)

Merian 
Flegel, 
der Jüngere, 
Grimmer u. a. 
239 
Verdienst hat er durch Fortführung des Theatrum Europaeum er- 
worben; seine Geschichtsbilder gehören zu den ungeniessbarsten 
Leistungen der Zeit, seine Bildnisse sind steif. Die Auferstehung 
Christi im städtischen Museum in Frankfurt ist ein Beleuchtungs- 
Stück mit ganz übertriebener Heftigkeit der Bewegung, ungenügend 
sind seine lilarter des Laurentius im Dom zu Bamberg und seine 
Artemisia von 1655 im Amalienstift in Dessau. Ein männliches 
Bildnis von ihm besitzt die Kaiserl. Galerie in Wien (Nr. 1620) 
und zwei andere die Kunstsammlung in Basel (Nr. 183 und 183 a), 
das Bildnis seiner Schwester Sibylla Merian und das des Hans 
Joachim Müller von 16-17. Das Selbstporträt Merians des Jüngeren 
befindet sich in der Galerie in Darmstadt (Nr. 81). Von einem 
anderen Schüler Sandrarts, seinem Neffen Johann Sandrart, der 
nach langem Aufenthalt in Rom sich in der Geschichtsmalerei be- 
sonders hervorgethan haben soll, rührt das Bild von 1652 mit einem 
Zigeunerlager im Museum zu Schwerin (Nr. 928) her.  Georg 
Flegel, geboren zu Olmütz 1563 oder 1573, gestorben 1638 zu 
Frankfurt a. M., ist einer der frühsten deutschen Stilllebenmaler. 
Von ihm besitzt die Galerie in Kassel ein Stillleben von Früchten 
(Nr. 563), bezeichnet 1589, und das Museum in Darmstadt 
ebenfalls ein Stillleben (Nr. 2) und sein lebensgrosses Brustbild 
(Nr. 1).  IIans Grimmer, von 1560 bis etwa 1590 in Mainz 
thätig, war ein Schüler des Matthäus Grünewald und malte 
Historien sowie Porträts, jedoch sind die meisten von ihm erhaltenen 
Bilder Porträts. Die Kaiserl. Galerie in Wien besitzt von ihm 
das Bildnis des Freiherrn Adam von Puechhaim (Nr. 1550) von 
1570:, im Germanischen Museum zu Nürnberg von ihm ein 
männliches und ein weibliches Bildnis (Nr. 277 und 278); im 
Städelschen Institut in Frankfurt zwei Bildnisgruppen der mann- 
lichen und weiblichen Glieder einer Familie (Nr. 91 und 92), wahr- 
scheinlich Seitenteile eines Flügelaltars.  Ägydius de Rye, thätig 
um 1600, kam aus den Niederlanden nach Graz und schmückte 
dort die Kaiserliche Burgkapelle mit Fresken, die sich jetzt auf 
den Schlössern des Barons Kellersberg befinden. Von Olbildern 
des Künstlers ist einzig die kleine Grablegung der heiligen Katharina 
in der Kaiserl. Galerie in Wien bekannt (Nr. 1664), welche nur 
geringe künstlerische Tüchtigkeit zeigt.  Die Kirche in Stetten 
im Remsthale (Württemh erg, Nekarkreis) enthält ein Ölgemäldet 
Hinb mit den drei Freunden, unten der Auferstandene mit den 
Stiftern, aus der Renaissancezeit.  Der Dom zu Gurk in Kärnten 
enthält Wandgemälde in den Apsiden, das Leben Maria darstellend, 
1598 von Anton Plumenthal ausgeführt. Die Gottesackerkapelle zu 
Innsbruck (Tirol) zeigt am Grabmal des Architekten Luechese 
eine in Sgrafiito ausgeführte Darstellung derKrönung Mariä. von 1581.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.