Merian
Flegel,
der Jüngere,
Grimmer u. a.
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Verdienst hat er durch Fortführung des Theatrum Europaeum er-
worben; seine Geschichtsbilder gehören zu den ungeniessbarsten
Leistungen der Zeit, seine Bildnisse sind steif. Die Auferstehung
Christi im städtischen Museum in Frankfurt ist ein Beleuchtungs-
Stück mit ganz übertriebener Heftigkeit der Bewegung, ungenügend
sind seine lilarter des Laurentius im Dom zu Bamberg und seine
Artemisia von 1655 im Amalienstift in Dessau. Ein männliches
Bildnis von ihm besitzt die Kaiserl. Galerie in Wien (Nr. 1620)
und zwei andere die Kunstsammlung in Basel (Nr. 183 und 183 a),
das Bildnis seiner Schwester Sibylla Merian und das des Hans
Joachim Müller von 16-17. Das Selbstporträt Merians des Jüngeren
befindet sich in der Galerie in Darmstadt (Nr. 81). Von einem
anderen Schüler Sandrarts, seinem Neffen Johann Sandrart, der
nach langem Aufenthalt in Rom sich in der Geschichtsmalerei be-
sonders hervorgethan haben soll, rührt das Bild von 1652 mit einem
Zigeunerlager im Museum zu Schwerin (Nr. 928) her. Georg
Flegel, geboren zu Olmütz 1563 oder 1573, gestorben 1638 zu
Frankfurt a. M., ist einer der frühsten deutschen Stilllebenmaler.
Von ihm besitzt die Galerie in Kassel ein Stillleben von Früchten
(Nr. 563), bezeichnet 1589, und das Museum in Darmstadt
ebenfalls ein Stillleben (Nr. 2) und sein lebensgrosses Brustbild
(Nr. 1). IIans Grimmer, von 1560 bis etwa 1590 in Mainz
thätig, war ein Schüler des Matthäus Grünewald und malte
Historien sowie Porträts, jedoch sind die meisten von ihm erhaltenen
Bilder Porträts. Die Kaiserl. Galerie in Wien besitzt von ihm
das Bildnis des Freiherrn Adam von Puechhaim (Nr. 1550) von
1570:, im Germanischen Museum zu Nürnberg von ihm ein
männliches und ein weibliches Bildnis (Nr. 277 und 278); im
Städelschen Institut in Frankfurt zwei Bildnisgruppen der mann-
lichen und weiblichen Glieder einer Familie (Nr. 91 und 92), wahr-
scheinlich Seitenteile eines Flügelaltars. Ägydius de Rye, thätig
um 1600, kam aus den Niederlanden nach Graz und schmückte
dort die Kaiserliche Burgkapelle mit Fresken, die sich jetzt auf
den Schlössern des Barons Kellersberg befinden. Von Olbildern
des Künstlers ist einzig die kleine Grablegung der heiligen Katharina
in der Kaiserl. Galerie in Wien bekannt (Nr. 1664), welche nur
geringe künstlerische Tüchtigkeit zeigt. Die Kirche in Stetten
im Remsthale (Württemh erg, Nekarkreis) enthält ein Ölgemäldet
Hinb mit den drei Freunden, unten der Auferstandene mit den
Stiftern, aus der Renaissancezeit. Der Dom zu Gurk in Kärnten
enthält Wandgemälde in den Apsiden, das Leben Maria darstellend,
1598 von Anton Plumenthal ausgeführt. Die Gottesackerkapelle zu
Innsbruck (Tirol) zeigt am Grabmal des Architekten Luechese
eine in Sgrafiito ausgeführte Darstellung derKrönung Mariä. von 1581.