Skreta,
Rottenhammer.
Heintsch,
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Frau (Nr. 634), das Bildnis eines Edelsteinschleifers und seiner
Familie (Nr. 635), das Bildnis eines Mannes (Nr. 636), das einer
Frau (Nr. 637), das Bildnis eines Mannes mit langem weissem
Haar (Nr. 638), das Bildnis des Bramberger von Bramberg (Nr. 639),
das Bildnis eines Malers (Nr. 640), das Bildnis eines älteren
Mannes, angeblich des Meisters selbst, von 1638 (Nr. 641) und das
Selbstbildnis des Meisters aus seiner Jugendzeit (Nr. 642); in der
Galerie Czernin zu Wien der heilige Augustin und eine Madonna.
(Nr. 46 und 47); in der Galerie Harrach zu Wien ein Bildnis
(Nr. 333); in der Galerie Nostiz zu Prag Prokris von Cephalus
verwundet (Nr. 19), das Brustbild eines Mannes (Nr. 93), das
Bildnis eines jungen Mannes (Nr. 176), das Bildnis eines Malteser-
ritters (Nr. 223) und Dido und Aneas, wahrscheinlich Porträts
im idealen Kostüm (Nr. 241), und endlich in der Galerie zu Darm-
stadt ein Bildnis (Nr. 5). Von Skretas Nachfolgern in Prag
ist noch Johann Georg Heintsch, ein Schlesier, der Anfang 1678
nach Prag kam, zu nennen, in dessen nach süsslicher Anmut
strebender Art bereits der französische Geschmack bemerkbar
Wird. Von ihm ist der zwölfjährige Christus im Tempel im
Rudoliinum zu Prag, eine Maria von 1696 in der Karlskirche
in Prag und die nüchtern-realistische Darstellung Christi, nach der
Versuchung von Engeln bedient, im Refektorium des Klosters
Strahow in Prag. Die Gewölbe der spätgotischen Kirche in
Melnik (Böhmen) sind mit Blumen- und Fruchtgewinden, Genien,
Arabesken, meisterhaft mit Kalkfarben auf dunkelblauem Grund
gemalt, ausgestattet. Die Aussenseiten der Kirche zu Öls
bei Arnau sind kurz vor 1600 mit Sgraffitomalereien versehen.
1m älteren Teile des Schlosses zu Gross-Skal bestehen noch
zwei Gemächer, deren Gewölbe kassettiert und mit figürlichen Dar-
stellungen in Sgrafütotechnik verziert sind.
Ein bedeutendes Talent beweist Johann Rottenhammer; ihn
kann man am frühesten seinen italienischen Zeitgenossen, einem
Domenichino oder Francesco Albani gleichstellen, und es war
mehr geistige Wahlverwandtschaft als Zufall, welche ihn zu den
Venezianern und Bolognesen hinzog. Rottenhammer wurde 1564
Zll München geboren, lernte anfangs bei seinem Vater und dem
mittelmässigen Maler Hans Donauer und ging früh nach Venedig.
Erst 1604 erwarb er das Meisterrecht in Augsburg, war aber
schon 1605 wieder in Venedig. Von 1607 an dürfte er längeren
Aufenthalt in Augsburg genommen haben, wo er 1623 starb. Die
besten seiner Arbeiten sind in Venedig entstanden; in seiner
Spätzeit hat er dem deutschen Geschmack grössere Zugeständnisse
gemacht. Brueghel der Ältere und Paul Bril sollen kleine Bildchen
Rottenhammers mit landschaftlichem Hintergrunds versehen haben,
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