Johann
Aachen,
Sprangel",
Heinz.
225
von Bayern mit Gemahlin und zwei Kindern vorhanden. Johann
von Aachen hat sich in allen Gattungen der Malerei versucht, aber
als Bildnismaler hat er sein Bestes geleistet. Von ihm sind in der
Kaiserl. Galerie in Wien: Nr. 1412 die Anbetung der Hirten;
Nr. 1414 Bathseba im Bade von David belauscht; Nr. 1415 Bacchus,
Venus und Cupido; Nr. 1416 Bacchus und Geres; Nr. 1417 Jupiter
umarmt Antiope; Nr. 1418 ein junges Paar; Nr. 1429 ein scherzendes
Paar; Nr. 1420 ein Mann und zwei Frauen. In der Sammlung
Czernin in Wien die Opferung Mariens im Tempel (Nr. 49); in
der Galerie zu Hamburg eine Pieta (Nr. 1); in der Augsburger
Galerie eine Geburt Christi (Nr. 381); in der Galerie zu Aschaffen-
burg die heilige Sippe (Nr. 183); in der Kunsthalle zu Karls-
ruhe eine Kuppeleiszene (Nr. 162); in der Galerie zu Schwerin
eine Anbetung der Hirten (Nr. l); und in der Galerie zu Schl eiss-
heim 14 Bilder. Der Gefährte Johanns von Aachen in Prag
war der Niederländer Bartholomäus Spranger, 1546 in Antwerpen
geboren, 1625 in Prag gestorben; er war ebenfalls Hofmaler, wurde
vom Kaiser Rudolf II. in den Adelsstand erhoben und war als
Künstler bedeutender als jener, obgleich er ebenfalls zu den
Manieristen gehörte, welche womöglich noch die grossartige Ge-
staltung des Michelangelo überbieten wollten. Von Spranger be-
sitzt die Kaiserl. Galerie in Wien: Nr. 1694 Vulkan und Maja;
Nr. 1695 Apollo, Pallas und die Musen; Nr. 1696 Herkules und
Omphale; Nr. 1697 Mars, Venus und Amor; Nr. 1698 Venus und
Merkur; Nr. 1699 und 1701 zweimal Odysseus und Oirce; Nr. 1700
Venus und Mars von Merkur überrascht; Nr. 1702 Sieg der Weis-
heit über die Unwissenheit; Nr. 1703 Allegorien auf die Tugenden
Kaiser Rudolfs 11.; Nr. 1704 Selbstbildnis, und Nr. 1708 Bildnis
der Frau des Künstlers. In der Galerie zu Augsburg befindet
sich von Spranger: eine sterbende Magdalena (Nr. 155); in der
Galerie zu Aschaffenburg ein Göttermahl (Nr. 8); in der
Galerie zu Stuttgart Amor und Psyche (Nr. 377). Unter dem
Einiiusse der Richtung des Spranger und des Johann von Aachen
steht Joseph Heinz, geboren 1565 zu Bern, gestorben 1609 in
Prag. Schon 1591 gehörte Heinz dem Prager Künstlerkreise an.
Der Kaiser sandte ihn 1594 nach Italien, um Kopien herstellen
zu lassen. Er studierte vornehmlich die Werke des Correggio und
der Venezianer; und dies hat mindestens auf seine Färbung günstig
eingewirkt. Die Zahl seiner Werke ist sehr gross. In seinen
biblischen Bildern fehlt jede Spur religiöser Empfindung, selbst
seine Kreuzigungsbilder in der Kaiserl. Galerie in Wien (Nr. 1566
und 1567) lassen vollständig kalt. Viel liebenswürdiger sind
seine mythologischen Bilder, von denen die schönsten sich in der
Kaiserl. Galerie in Wien beünden. In der Strafe des Aktäon
Ebe, Cicerone. m. 15