Kluber,
Dictterlin,
Schwarz
223
bayern) befinden sich allegorische Deckenbilder von 1580 an der
Holzdecke des Herzoginzimmers und Deckenbilder im Rittersaal,
welche von Schwarz herrühren. Seine zahlreichen Ölbilder ge-
hören in Komposition und Zeichnung zu den erfreulichsten Werken
der Zeit (Oberbayern). Das Altarwerk in der Münchener
Pinakothek (Nr. 1280-82) zeigt die Maria in der Glorie auf dem
Mittelbilde, den heiligen Hieronymus und die heilige Katharina
auf den inneren Seiten, die Verkündigung auf den äusseren Seiten
der Flügel. Mit dem herrschenden venezianischen Einfluss mischen
sich einige Raffaelische Erinnerungen. Sein Sturz der Engel in
der Michaeliskirche in München weist in der kühnen Bewegtheit
auf Erinnerungen an Tintoretto hin, doch ist er matter im Aus-
druck. Hervorragend ist seine Kreuzigung in der Martinskirche
in Landshut; auch an dem Hochaltar der Pfarrkirche in Ingol-
stadt scheint er neben Müelich gearbeitet zu haben; das Gemälde
auf der Rückseite des Altars mit der Disputation der heiligen
Katharina ist wohl sein Werk. Das tüchtigste Bild, das von
Christoph Schwarz erhalten ist, ist das Bild der Familie des Malers
in der Münchener Pinakothek (Nr. 1379). Der Meister sitzt im
Lehnstuhl, ihm zur Seite steht die Frau, in der Mitte das Söhnlein.
Der Ausdruck ist schlicht und charaktervoll, die Modellierung
sorgsam, das Kolorit kräftig und harmonisch. In der Kaiserl.
Galerie in Wien befindet sich von Schwarz das Gemälde des
Jüngsten Gerichts (Nr. 1687): hoch in den Wolken in einer Engel-
glorie thront Gottvater, zu seinen Seiten Maria und Christus, über
ihm die Taube des heiligen Geistes; zur Rechten dieser Gruppe
Engel mit Blumen, zur Linken Engel mit flammenden Schwertern; zur
Rechten empfängt Petrus eine Schar von Jungfrauen, zur Linken
wehrt Paulus mit geschwungenem Schwerte den Sünderinnen den
Eingang zum Himmel. Ebendort, von Schwarz, die Geisselung
Christi (Nr. 1688) und der Tod des Adonis (Nr. 1689). Der
verwundete Adonis ist von Venus und drei Nymphen umgeben,
vorn links zwei Hunde. Das Ferdinandeum in Innsbruck (Tirol)
enthält von Schwarz; Nr. 106 segnender Christus; Nr. 107 Madonna.
Auch die Augsburger Galerie hat eine Anzahl Gemälde von
Christoph Schwarz aufzuweisen: Nr. 60 Grablegung Christi, auf
der Rückseite die Kreuztragung; Nr. 193 der heilige Sebastian
von Engeln bedient und St. Nikolaus von Tolentino mit einem
Stern auf der Brust; Nr. 334 Julian Apostata den Dienst der
heidnischen Götter wieder einführend; Nr. 346 die Kreuzigung
Christi zwischen den Sehächern, unten Johannes, die heiligen
Frauen u. a.; Nr. 509 die Kreuztragung. Im Museum zu Hannover
von ihm: Nr. 496 Christus am Kreuze, links im Mittelgrunde die
drei Marien vom Grabe zurückkehrend, rechts hinten die Stadt