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Deutschrenaissance.
der
Zeit
wieder Christus, den Matthäus heranwinkend. In dem zur Kirche
St. Michaelis in Kriechingen (Lothringen, Kreis Bolchen) ge-
hörenden Pfarrhause befindet sich ein Gemälde: Maria mit dem
Kinde und eine weibliche Heilige, der ein Dolch durch den Hals
geht; unten erscheint der Stifter; das Gemälde stammt vom An-
fang des 17. Jahrhunderts. An Stimmer schliesst sich der
Baseler Maler Hans Bock, geboren um 1545, gestorben kurz nach
1623, der 1572 in die Zunft aufgenommen wurde. Das am besten
erhaltene Wandbild von ihm ist die im Vorzimmer des Rathauses
in Basel (Schweiz) befindliche "Verleumdung des Apelles". Von
ihm rühren wahrscheinlich auch die Malereien an der Fassade des
Zunfthauses der Schmiede in Basel her: prächtige Arkaden mit
Durchblicken, dazwischen allegorische Gestalten und mythologische
Szenen, welche auf das Schmiedehandwerk Bezug nehmen. Die
Bildnisse Bocks sind glatt und charakterlos, am besten sind noch
die Kinderbildnisse. In der Kunstsammlung in Basel befinden sich
von ihm: Nr. 60a und b die Brustbilder des Melchior Hornlocher
und seiner Ehefrau.
Von Hans Hug Kluber, wahrscheinlich 1526 zu Basel ge-
boren und daselbst 1578 gestorben, enthält dieselbe Sammlung:
Nr. 55 Geburt Christi von 1562, welches Motive aus Hans Hol-
beins Altar aufgenommen hat; Nr. 52 das Bildnis der Barbara
Meyer von 1552 in Aquarell; Nr.. 57 Selbstporträt Klubers von
1552 in derselben Technik und Nr. 57a das Rundbildnis des
Hieronymus Froben von 15.57. Von Bartholomäus Sarbruck,
1590 in Trier geboren, von 1620-28 in Basel thütig, sind in der
Kunstsammlung daselbst eine Anzahl Bildnisse vorhanden: Nr. 61
Agrippa d'Aubigne, Marschall von Frankreich; Nr. 62 und 63
Professor Peter Ryff und seine Ehefrau; Nr- 64 Oberzunftmeister
Lützelmann und seine Gattin. Ein Tafelbild in' der vorderen
Sakristei des Münsters in Konstanz (Baden) zeigt in der Mitte
den Schmerzensmann und auf der Rückseite die Bezeichnung:
Petrus Hofstadius 1569. Die Formen sind edel, der Ausdruck
würdig. Auf den Flügeln ist Christus am Ölberg und die Kreuzj
tragung dargestellt.
Die glänzendsten Leistungen des Christoph Schwarz gehören
wieder der Freskotechnik an. Er war 1550 in der Nähe von
Ingolstadt geboren, lernte bei Melchior Boxberger, ging dann nach
Venedig, wo er vornehmlich Paolo Veronese und Tintoretto
studierte, und wurde nach seiner Rückkehr Hofmaler des Herzogs
Wilhelm IV. von Bayern. Schwarz starb 1597. In München
war er an der Ausschmückung des Residenzbaues beteiligt und
bemalte zahlreiche Fassaden von Wohnhäusern, die jetzt nicht
mehr vorhanden sind, In der Trausnitz bei Landshut (Nieder-