und
Niederrheinische
westfälische
Meister.
215
das Kind stillend (Nr. 93 a), von dem Meister des Todes Mariä.
Von undatierten Bildnissen Barthel Bruyns, aus seiner besten Zeit,
befindet sich das eines Ehepaares im Städelschen Institut (Nr. 95
und 96), ausserdem von ihm das Bildnis eines bejahrten Mannes
(Nr. 94) und ein männliches Bildnis, angebligh das des Quintin
Massys (Nr. 96a). Das hervorragendste Werk des sogenannten
Meisters von Frankfurt ist der grosse Flügelaltar im Städelschen
Institut (Nr. 81) mit Christus am Kreuze auf dem Mittelbilde und
der Stifterfamilie Humbracht aus Frankfurt, mit ihren Patronen
auf den Flügeln. Männer und Frauen sind von kräftigen Formen,_
derber im Vergleich zum Meister des Todes Maria. Nr. .82 ebenda,
mit der heiligen Sippe, wird ebenfalls dem Meister von Frankfurt
zugeschrieben. Von demselben rührt ein grosser Altar im Städti-
schen Museum in Frankfurt her (Nr. 260-264) mit der heiligen
Sippe auf dem Mittelbilde, der Geburt und dem Tode der Maria
auf den inneren Seiten und je zwei Heiligen, grau in grau, auf den
äusseren Seiten der Flügel. Der Altar steht aber nicht auf der
Höhe der früher genannten Werke. Eine kleine Madonna im
Museum zu Darmstadt (Nr. 257) wird Anton Wocnsam zu-
geschrieben. Zwei in einem Rahmen vereinigte Flügelbilder eines
Hausaltars ebenda (Nr. 194), die Stifter mit ihren Patronen dar-
stellend, auf der Rückseite ein zerstörter englischer Grnss, sind
in der Art des Meisters vom Tod der Maria gemalt. Von Barthel
Bruyn enthält dieselbe Galerie zwei weibliche Bildnisse (Nr. 198
und 199), das erstere von 1539.
Bayern. Aus dem Jahre 1520 stammt ein Altarwerk Anton
Woensams, dessen Mittelstück mit Christus am Kreuze und den
Heiligen Konstantin und Helena sich im Klerikerseminar in Fr eisin g
befindet, und dessen Flügel mit je einem Heiligenpaar die Pinakothek
in München bewahrt (Nr. 66 u. 67). Der Tod Mariens in der
Münchener Pinakothek (Nr. 55-57), eine etwa vier Jahre später
gemalte Wiederholung des Todes Mariens im Kölner Museum,
entstand für die Kirche St. Maria auf dem Kapitol in Köln. Auf
dem Mittelbilde Maria auf dem Bette mit der Sterbekerze in der
Hand, herumstehend die Apostel. Auf den Flügelbildern knieen
die Stifter mit ihren Schutzheiligen in schöner Landschaft. Die
Komposition zeigt starke Verwandtschaft mit der entsprechenden
Darstellung Jan Joests auf dem Kalkarer Altare. Die Farbe ist
klar und warm. Von dem Meister, der dem Meister des Todes
Maria nahesteht, befinden sich zwei Bilder in der Galerie in
Schleissheim (Nr. 9 und 10), meist Szenen aus dem Leben
Christi darstellend. In die Jugendperiode Barthel Brnyns gehört
der Kreuzaltar in der Münchener Pinakothek (Nr. 68-72) mit
Christus am Kreuz, vier Heiligen und dem Stifter auf dem Mittel-