214
Blütezeit.
grau in grau, auf dem rechten Flügel die heilige Barbara und den
heiligen Sebastian, letzterer wieder grau in grau. Das Bildnis
Nr. 615 zeigt einen jungen Mann auf dunkelgrünem Grunde.
Dieselbe Galerie enthält von Barthel Bruyn, aus seiner mittleren
Zeit, welche schon das Eindringen italienischer Elemente erkennen
lasst: eine llrlaria mit dem Kinde, vor ihr knieend der Herzog von
Kleve als Stifter (Nr. 639), dann aus der letzten Periode des
Meisters, in der Nachahmung der kühnen Stellungen Michelangelos,
die Darstellung des ungläubigen Thomas (Nr. 654). Grössere
Gleichmässigkeit bewahrt Bruyn in seinen Bildnissen; zu seinen
schönsten gehört das des Bürgermeisters Johannes von Ryht von
1525 in der Berliner Galerie (Nr. 588). Ebenda sind von Bruyn
vorhanden: Nr. 612 Beweinung Christi, ein frühes Bild, in dem
sich die Abhängigkeit vom Meister des Todes Maria noch deutlich
ausspricht; Nr. 613 die Dreieinigkeit, Gegenstück zu dem vorigen;
Nr. 613 A Maria mit dem Kinde und Amor, vorn der Stifter,
wieder ein Gegenstück zum vorigen Bilde. Ein liebenswürdiges
Werk des sogenannten Meisters von Frankfurt ist der Flügelaltar
in der Berliner Galerie (Nr. 575-575 B) mit der heiligen Anna,
der heiligen Maria und dem Christuskinde als Hauptdarstellung.
Der Meister von Kappenberg ist in derselben Galerie durch ein
Doppelbild vertreten (Nr. 1193), Verkündigung und Geburt Christi.
Von Aldegrever" enthält die Galerie in Berlin das Bildnis des
Engelbert Therlaen, Bürgermeisters von Lennep (Nr. 566 A), von
1551, und von Ludger tom Ring dem Älteren das Bildnis eines
jungen Mannes (Nr. 700). In der Galerie zu Braunschweig
werden zwei Bildnisse von Barthel Bruyn bewahrt (Nr. 14 u. 15),
beide von 1539. Aus der Frühzeit des Meisters des Todes Mariä
stammt eine kleine Anbetung der Könige in der Dresdener Galerie
(Nr. 1962). Stärker unter italienischem Einflusse steht eine grosse
Anbetung der Könige, aus San Luca d'Erba bei Genua stammend,
jetzt in der Galerie in Dresden (1963); der Typus der Maria ist
hier dem auf den Bildern des Mabuse nah verwandt. Ebenda,
von demselben Meister noch ein Bildnis (Nr. 1964), einen bartlosen
jungen Mann darstellend. Von Barthel Bruyn enthält die Dresdener
Galerie das Bruchstück einer Beweinung Christi (Nr. 1966) aus der
mittleren Zeit des Meisters stammend. Ein Hauptwerk des
Meisters vom Tode Maria ist die Stiftung des Kölner Ratsherrn
Johann Schmitgen von 1524, ehemals auf dem Hauptaltar in
St. Maria in Lyskirchen, jetzt im Stadelschen Institut in Frank-
furt a. M. (Nr. 93). Der Schrein enthält im Mittelbild die Klage
um den Leichnam Christi, auf den Flügeln Joseph von Arimathia
mit der Dornenkrone und die heilige Veronika mit dem Schweiss-
tuche. Ebenfalls im Städelschen Institut befindet sich eine Maria