Volltext: Malerei (Bd. 3)

Blüteepoche des romanischen Stils unter 
Kaisern. 
den salischen 
(Von 
bis 
1024 
etwa 
1150) 
Die Anfange einer selbständigen Formensprache und einer 
inneren Beseelung sind das Bezeichnende für die Malerei der vor- 
liegenden Epoche. Die sich langsamer als die Buchmalerei ent- 
wickelnde Wandmalerei dient noch selten weltlichen Zwecken; 
sie ist einfach in der Ausführung, meist nur aus Umrissen be- 
stehend, welche mit ungebrochenen Farben ausgefüllt sind, aber sie 
ist dennoch von grösster Bedeutung durch den ihr eigenen Aus- 
druck grossartiger Würde, der später nicht übertroffen wird. Von 
den vielen entstandenen Denkmälern ist das meiste untergegangen, 
indes ist das Erhaltene oft von hervorragender Bedeutung. 
Rheinlande. DieWandgemälde imWestbau des Münsters zuEs s en 
sind die frühesten im Rheinlande. Die grosse mittlere Hängekuppel 
enthielt eine Darstellung des jüngsten Gerichts auf tiefblauem, rotge- 
saumtem Grunde, in der Mitte zu unterst die Auferstehung der Toten. 
Die ganze Darstellung war durch eine gemalte Mauer eingeschlossen. 
Die beiden apsidenartigen Nischen der mittleren Empore zeigen 
nach Norden Christus und die Apostel, nur noch in den Köpfen 
erkennbar. In derselben Nische erscheinen Christus und Thomas. 
In der gegen Süden gelegenen Nische sieht man Christus bei den 
Jüngern in Emmaus. Die Mauerlilächen der dreiteiligen Sänger- 
tribünen im Umgang tragen ebenfalls Gemälde. Die Gurtbogen 
zwischen den Haupträumen der Empore zeigen je fünf runde 
Medaillons auf blaugrauem Grunde; dargestellt ist meist eine 
lehrende Figur mit Zuhörern. Die Zwickel der doppelten Säulen- 
stellung innerhalb des mittleren grossen Rundbogens enthalten auf 
kobaltblauem Grunde weibliche Brustbilder. Die Technik der aus 
der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts stammenden Malerei be- 
steht in starker rotbrauner Konturzeichnung und einfacher Farben- 
füllung. Für den Grund sind nur zwei verschiedene Töne von 
Blau angewendet, ausserdem Ockergelb und Rot in zwei Tönen, 
für einzelne Gewänder noch Weiss. In dem östlich von der Vierung 
gelegenen Gewölbjoch des Münsters zu Essen sind Deckenmalereien 
zum Vorschein gekommen, die in neuester Zeit wiederhergestellt 
sind. Die Gemälde gehören dem Ende des 12. Jahrhunderts an. 
Dargestellt sind vier Szenen aus der Legende der Heiligen Kosmas 
und Damianus. Die Figuren waren in gelben Linien entworfen, 
die Gewänder sind meist rot, alles Nackte ist gelb, der Hinter- 
grund blilll- Die Schildbogen trugen einfache Blattfriese, der Gurt- 
bogen ein fortlaufendes Blattornament mit phantastischen Tier-
	        
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