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Blütezeit.
von ausgesprochenem Renaissancecharakter; die sechs Felder der
Aussenseite bilden eine einzige grosse Darstellung des Jüngsten
Gerichts; die Rückwand zeigt zehn grosse Bilder aus der Jugend-
geschichte Christi und die heilige Sippe. Der Georgs- und Viktors-
altar in derselben Kirche ist in einer Antwerpener Werkstatt in
der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstanden. Die Gemälde
der Flügel zeichnen sich durch starke Betonung der Landschaft
aus; die Figuren zeigen kräftige Bewegung und geschwungene
Gliedmassen. Dargestellt sind Szenen aus dem Leben der Heiligen
Victor, Georg, Sebastian, Rochus und Antonius. Der Antonius-
altar im nördlichen Seitenschiff der Pfarrkirche zu Kempen ist
wieder ein um 154.0 in Antwerpen entstandenes Werk. Die Flügel
enthalten 16 Szenen aus dem Leben des heiligen Antonius. Im
Vordergrunde herrscht ein bräunlicher im Hintergrunde ein blau-
grüner Ton vor. Es sind vielfach Putten verwendet. In der
Pfarrkirche zu Kapellen (Kreis Geldern) befinden sich zwei
grosse Holztafeln, die erste zeigt den heiligen Adrian und Johannes
Bapt., die zweite die Heiligen Katharina und Elisabeth. Die Rück-
seiten der Tafeln enthalten Christus am Kreuz und die Bildnisse
der. beiden Stifter. Es sind ausgezeichnete niederländische Arbeiten
aus den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts. Das Haus Caen
in Straelen (Kreis Geldern) hat in der Kapelle im zweiten Stock
ein Triptychon: in der Mitte Christus am Kreuz, um den Kreuzes-
stamm schwebend drei Engel, unten die heiligen Frauen und
Johannes; auf dem linken Flügel die Geisselung, auf dem rechten
die Beweinung. Die Bilder stammen von einem bedeutenden
niederländischen Meister aus der ersten Hälfte des 16. Jahr-
hunderts. Im Chor des Viktordoms in Xanten, an den ersten
beiden freistehenden Pfeilern, befinden sich zwei auf beiden Seiten
bemalte Tafeln, die zusammen eine Darstellung der heiligen Sippe
geben. Der Hintergrund ist für beide Flügel eine offene Halle
mit dem Ausblick in eine Landschaft. Die Bilder sind von
Viktor Dünnwege gemalt. Der Antoniusaltar ebenda hat Flügel-
gemälde von Viktor Dünnwege: auf den Innenseiten Szenen aus
der Legende des heiligen Antonius; auf den Aussenseiten die
Heiligen Thomas und Antonius, Dionysius und Maria Magdalena.
Die Architektur ist noch gotisch, die Landschaft fein und licht,
die Gestalten von jugendlicher Zartheit; die Farben sind von
glänzender Leuchtkraft. Ebenda befindet sich der lifürtyreraltar
mit Malereien der Flügel: auf den Innenseiten Passionsszenen,
auf den Aussenseiten die Messe des heiligen Gregor, das Opfer
Melchisedeks und der Mannaregen; an der Predella Christus auf
der Säule knieend, die heilige Agatha und nochmals Christus in
offener Landschaft, dann die Heiligen Helena, Christophorus, Anna