nur (116 urei islauenengestalten haben eine etwas andere Haltung.
Gleichfalls von dem älteren Cranach ist in der Kunsthalle zu
Karlsruhe ein weinender Amor von Bienen gestochen, bezeichnet
153i (Nr. 811), und vom jüngeren Cranach ein Amor mit dem
Pfeile (Nr. 810), wie der vorige in lebensgrosser Figur. Von
Hans Brosamer enthält die Galerie in Karlsruhe zwei Bildnisse,
das des Wolfgang Eisen von 1533 (Nr. 128) und das einer Frau
auf grünem Grunde. Ein stimmungsvolles Gemälde des älteren
Cranach ist die nackte Faunenfamilie in der Sammlung zu Donau-
eschingen (Nr. 97). Dieselbe Sammlung enthält noch von ihm:
Nr. 98 die Kreuztragung von 1520 und Nr. 99 das Brustbild eines
Gelehrten. 1m Münster St. Stephan zu Altbreisach (Breisgau)
zeigen sich Gemälde auf den Flügeln des Hochaltars: ein Ecce homo
und die schmerzensreiche Mutter, von guter Ausführung. Bei.
Beringer in Ühlingen (Kreis Waldshut) findet sich ein Lucas
Crrmach dem Älteren zugeschriebenes Gemälde, eine Caritas von
1504. Es ist ein reizendes junges Weib und neben ihm fünf Kinder.
Bayern. "Oberbayern und München. Von den frühen Bildern
Cranaclzs des Älteren ist eines der schönsten die sogenannte Madonna.
mit der Traube in der Münchener Pinakothek (Nr. 270). Der
anmutige Kopf der lliaria ist von dem niederiiutenden goldenen
Haar umgeben; den Hintergrund schliesst ein purpurfarbiger Teppich
ab, den zwei Engel halten. Das kleine Rundbilrl einer Madonna
von 1525 ebenda (Nr. 272) gehört ebenfalls zu Cranachs liebens-
würdigsten Schöpfungen. Von seinen zahlreichen Darstellungen
der Ehebrecherin vor Christus befindet sich die beste in der
Münchener Pinakothek (Nr. 278): Christus von edler Weichheit,
die Apostelköpfe charaktervoll, die Pharisäer karikiert, wenn man
auch den Pharisäer, welcher den Klemmer auf die Nase setzt, als
eine spätere Zuthat gelten lässt. Der Selbstmord der Lucretia
(ebenda Nr. 271) ist einer der inhaltslosen Akte, wie sie Cranach
in diesen Darstellungen giebt. Fernere Bilder Cranachs in der
Münchener Pinakothek sind Adam und Eva (Nr. 277), -der trunkene
Loth mit seinen Töchtern (Nr. 273 und 279) und die Kreuzigung
(Nr. 276), sämtlich weder schön, noch wahr, noch individuell im
Ausdruck. Ein Bildnis llrielanchthons in der Pinakothek (Nr. 274)
gehört zu den Arbeiten aus der WVerkstatt Cranachs. Eine
Lucretia Cranachs befindet sich auch in der Galerie in Schleiss-
heim (Nr. 191). ebenda die oft wiederholte Darstellung des Alten,
der sich die Liebe eines jungen Mädchens um Geld zu verschaffen
sucht (Nr. 187) von 1528. Mittelfranken. Die Enthauptung
Ider heiligen Katharina im Germanischen Museum zu Nürnberg
(Nr. 258) scheint nur eine Wiederholung aus der Werkstätte