Volltext: Malerei (Bd. 3)

Buchmalerei. 
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Arkatnr mit Gebäuden, ganz ähnlich dem Hintergrunds der Ober- 
zeller Wandgemälde. Der mit Silberblech beschlagene Einband 
stammt aus dem 14. Jahrhundert. Die Stiftsbibliothek zu St. 
Gallen enthält in einem Codex (Nr. 338) ein Antiphonar, Sacra- 
mentar u. a. aus dem 10. Jahrhundert, mit prächtigen Initialen 
und Goldgrundbildern ausgestattet. Der Codex Nr. 339 ebendort, 
aus dem 10. Jahrhundert, enthält u. a. ein Bild des gekreuzigten 
Heilands von schöner Zeichnung. Die Handschriften Nr. 340 und 
Nr. 341 ebendort haben Initialen und Bilder, Welche letzteren in 
Nr. 341 durchweg und zum Teil in Nr. 340 byzantinischen Einßuss 
zeigen. Die Hymnen des Notker ebendort (Nr. 376), vom Ende des 
10. Jahrhunderts, sind besser in den Bildern als die vorgenannten. 
Der Hauptschrnuck der Handschrift besteht in vielen rot und 
schwarz gezeichneten Initialen. Ein Antiphonar der St. Gallener 
Stiftsbibliothek (Nr. 390 und 391) stellt auf dem ersten Bilde den 
Reklusen Harperus dar, der dem heiligen Gallus das 986 bis 1017 
gemalte und geschriebene Buch überreicht. Darauf folgen biblische 
Bilder, oft in selbständiger Auffassung. Die Technik ist Feder- 
zeichnung in roter oder violetter Tinte, die Gewandung ist leicht 
angetuscht, die Ornamentik der Initialen besteht in Band- und 
Rankengeschlinge, welche in Federzeichnung dargestellt ind. In 
derselben Bibliothek gehören zwei Federzeichnungen zu Lucans 
Pharsalia (Nr. 863) noch dem 10. Jahrhundert an; die eine ist 
Randzeichnung und stellt Land und Meer mit seinen Bewohnern 
vor; die andere, ein Vollbild, schildert den Auszug und den Kampf 
der Heere und den Tod des Pompejus vor Pelusium. Es {inden 
sich mehrfach natürliche Bewegungsmotive. Der Frühzeit des 
11. Jahrhunderts gehören die Federzeichnungen in einer Abschrift 
der Psychomachie des Prudentius an (Stiftsbibliothek Nr. 135). 
Es sind meist herkömmliche Gruppen aus religiösen Kompositionen 
verwendet, aber einzelnes ist zeitgeschichtlich bemerkenswert. Aus 
dem 11. Jahrhundert stammt eine Abschrift der Astrologie.  des 
Aratus von Soli, in der St. Gallener Bibliothek (Nr. 250), in den 
Bildern noch stark antikisierend. In der Stiftsbibliothek zu 
Götweih bei Mautern (Erzherzogtum Österreich) beündet sich ein 
Psalter des 9. oder 10. Jahrhunderts mit phantastisch zusammen- 
gesetzten Initialen. Die Bibliothek des Stifts zu Klosterneuburg 
bewahrt einen Psalter, auf dessen Titelbild König David umgeben 
von musizierenden Engeln erscheint. In der Universitätsbibliothek 
zu Graz (Steiermark) befindet sich eine Konkordanz der Evange- 
listen mit Federzeichnungen, welche altchristliche Anklänge zeigen. 
Eine andere Konkordanz ebendort ist mit Bildern und Initialen 
ausgestattet. Ein Brevier ebendort, aus dem 11. Jahrhundert, hat rot 
und schwarz gezeichnete Figuren und Tiere als Randverzierungen.
	        
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