Zeitgenossen:
Cranach u.
Prov, Brandenburg, Berlin etc.
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Mecklenburg und Hamburg. Die Galerie zu Schwerin enthält
mehrere Bildnisse von Cranach dem Älteren: Bildnis eines
jüngeren Mannes in Halbfigur, von 1521 auf 1522 gemalt (Nr. 156).;
ein kleines Bildnis Luthers von 1526 (Nr. 157); ein kleines Bildnis
der Katharina von Bora, aus demselben Jahre (Nr. 159) und ein
kleines Bildnis Kaiser Karls V. in Halbligur von 1548. Ausserdem
von demselben (ebenda Nr. 160) eine der oft wiederholten Dar-
stellungen von Venus mit dem bienengestochenen Amor. In der
Kunsthalle zu Hamburg befindet gsich vom älteren Cranach das
Bildnis einer sächsischen Prinzessin mit ihrem Sohn. Die Galerie
in Schwerin hat vom jüngeren Cranach das Bildnis Luthers im
Talar, ganze Figur in Lebensgrösse von 1546 (Nr. 169) und ein
Brustbild Luthers von 1546 (Nr. 170).
Hessen-Kassel. Das Bildnis eines älteren Mannes in der
Galerie zu Kassel (Nr. 6) rührt von Cranach dem Alteren her,
obgleich dasselbe nicht bezeichnet ist. Ebenda von ihm eine
Lucretia (Nr. 6a), vor 1520 entstanden. Von dem jüngeren Cranuch
hat die Galerie in Kassel eine Diana am Quell ruhend (Nr. 14).
Eine Ehebrecherin vor Christus vom älteren Oranach befindet sich
in der katholischen Kirche in Kassel. Der Hochaltar in der
Pfarrkirche St. Maria zu Gelnhausen zeigt Maria mit dem Kinde
und Heilige, und auf den Flügeln die Verkündigung und Heilige
von 1500. Die Gemälde von Nikolaus Schalt herrührend, halten
die Mitte zwischen der westfälischen und oberrheinisehen Kunst-
weise. Ein Seitenaltar derselben Kirche hat meisterhafte Gemälde
an den Flügeln, Maria und Heilige darstellend. Der Laienaltar
unter dem Lettner ebendort zeigt Christus am Kreuz, Maria und
Johannes u. s. w. Die Schlosskajaelle in Marburg enthält Wand-
malereien, Heiligengestalten vom Anfange des 16. Jahrhunderts,
unter anderen Anna selbdritt; dieselben sind zwischen 1520 und
1527 entstanden.
Hannover und Oldenburg. In der Sammlung in Oldenburg ist
Cranach der Ältere durch ein Bildnis Luthers (Nr. 275) und durch
das Bruchstück eines Bildes, welches die Bergpredigt dargestellt
hat (Nr. 277), vertreten. Die Galerie in Hannover enthält von
demselben: Nr. 79 Christus und Johannes der Täufer als Kinder;
Nr. 80 Lucretia, nur mit einem leichten Schleier bekleidet und
Nr. 81 a u. b die Marter der sieben Brüder, welche letzteren Bilder
als Werkstattarbeiten zu betrachten sind. In Eimbeek war Hans
Rap-lzon, der 1507 zum Domdechant des Alexanderstifts ebendort
ernannt wurde, aber, wie es scheint, bald zurücktrat und dort 1528
Starb, ein Maler von einiger Bedeutung. Von ihm ist der ßlarien-
altar aus dem Alexanderstift in Eimbeck, jetzt in der Galerie zu
Hannover (Nr. 413). Auf den beiden Flügeln innen zeigen sich