Volltext: Malerei (Bd. 3)

Holbein d._]üng. u. Zeitgenossen: Erzherzogt. Österreich, 
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ist eine Wiederholung des grösseren Bildes Holbeins des Jüngeren 
in der Kaiserlichen Galerie in Wien. Die Nostizsche Galerie in 
Prag enthält mehrere Holbein dem Jüngeren zugeschriebene Bild- 
nisse: Nr. 205 das Brustbild eines Mannes in rotem, goldbesetztem 
Wams, angeblich Porträt Heinrichs VIII. von England; Nr. 206 
Bildnis einer jungen, reich gekleideten Dame; Nr. 255 Bildnis 
einer Frau in roter Kleidung mit einem gleichfalls rotgekleideten 
Kinds und andere Bildnisse, die der Art Holbeins nahestehen. 
Das Schloss Blattna (22 km nordwestlich von Pisek) hat in einem 
Gemach über dem Thor Fresken: Verkündigung, Heimsuchung, 
Geburt, Anbetung der Könige u. a.; am Gewölbe eine Jagd, 
St. Wenzel und Georg u. a. Die derben Malereien sind zum Teil 
nach Dürerschen Holzschnitten ausgeführt. In der Wenzelskapelle 
des Doms zu Prag befindet sich ein Gemälde von 1534, die Er- 
mordung des heiligen Wenzel darstellend. 
Erzherzogtum Österreich. Aus der Zeit des zweiten Aufenthalts 
Holbeinvs des Jüngeren in England stammen mehrere Bildnisse 
der Kaiserlichen Gemäldegalerie in Wien: das Bildnis einer 
jungen reichgekleideten Frau (Nr. 1572) in ausserordentlich feiner, 
lebensvoller Ausführung; das Bildnis der Jans Seymour (Nr. 1573), 
eines der Meisterwerke Holbeins, lebensgross in halber Figur 
dargestellt mit charaktervollem Kopf; das Bildnis des Leibarztes 
Chambers (Nr. 1574), eines der ausdrucksvollsten Porträts des 
Meisters; das Bildnis eines jungen bartlosen Mannes (Nr. 1575) 
Von 1541; das Bildnis des Dirk Tybis (Nr. 1576) von 1533 in 
halber Figur; das Bildnis eines Mannes (Nr. 1577) von 1534 und 
das Bildnis einer Frau (Nr. 1579) von demselben Jahre und 
Seitenstück zu dem vorigen. Die Galerie Schönborn in WVien 
besitzt das Bildnis eines Mannes von Holbein dem Jüngeren 
(Nr. 41).  Wien besass in Jakob Seiscnegger einen tüchtigen 
Bildnismaler. Er ist 1505 geboren, war Hofmalcr Kaiser Ferdinands 
und starb 1567 in Linz. Seine frühen Bildnisse sind von leben- 
digßm Ausdruck, etwas harter Zeichnung, später suchte er die 
Breite der Auffassung venezianischer Meister zu erreichen, wurde 
aber dabei Hau in der Formgebung. Die Bildnisse Kaiser Fer- 
dillands I. und seiner Gemahlin Anna sind in der Ambraser 
Sammlung in Wien (Porträtsaal Nr. 7 und 8), andere Bildnisse von 
ihm in der Wiener Hofburg. 
Tirol. Die österreichischen Alpenländer haben im 16. Jahr- 
hundert keine hervorragenden ltleister aufzuweisen; besonders bei 
der Pusterthaler Schule blieb die Richtung in Kraft, welche von 
Facher ihren Ausgang genommen hatte. Der bedeutendste Ver- 
treter der Innsbrucker Schule ist Sebastian Schal. Sein Haupt- 
Werk, ßin Altarblatt mit der heiligen Sippe im Ferdinandeum in
	        
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