Holbein
der Jüngere
Zeitgenossen:
und
Elsass.
187
Licht getauchter Landschaft in der Baseler Kunstsammlung (Nr. 39),
dann Orpheus, die Tiere durch die Macht der Musik bezwingend,
17011 1519, im Direktionszimmer der Baseler Kunstsammlung.
Hans Aspcr, 1499 in Zürich geboren, stirbt dort 1571. Er war
Stadtmaler, der Fahnen und Schilde herzustellen hatte, aber er
malte auch Schlachtenbilder, wenn auch ohne besonderes Talent.
Bekannt ist sein Bildnis Zwinglis in der Stadtbibliothek zu Zürich,
und ebenda das Bildnis der Tochter Zwinglis, der RegulaGwalter
mit ihrem Töchterchen von 1549. Das Künstlergütli in Zürich
besitzt noch Bildnisse Aspers. Das Kloster in Stein a. Rhein
hat im Hauptsaale Wandgemälde von 1516, völlig im Renaissance-
charakter; die sechs Hauptbilder gehören der römischen und
karthagischen Geschichte an. In den Fensternischen sind Einzel-
gestalten aus dem klassischen Altertum dargestellt, sodann eine
Dame mit einem Falken, ein Narr mit einer Geigenspielerin
buhlend u. a.. Nur der Erker enthält religiöse Bilder. Ein Altar
des linken Seitenschiffes im Dom zu Chur enthält Gemälde: die
Kreuztragung, zu den Seiten in kleinen Bildchen Heiligenlegenden
auf Goldgrund; auf den Flügeln die Heiligen Christoph und Albanus,
aus der Augsburger Schule etwa um 1530 stammend. Auf dem
Altar der Lorenzkapelle des Doms sieht man eine Anbetung der
Könige in phantastischer Landschaft, zwischen 1541 und 1548
entstanden; in der Lünette Herodias mit dem Haupte des Täufers,
an den Flügeln legendarische Szenen; an der Staffel das Martyrium
des heiligen Lorenz. Am Chörlein des Bischofs ebenda sieht man
eine Anbetung der Könige von 1517, in geschickter Ausführung.
Elsass. Im Kloster Sacre-Coeurs zu Kienzheim (Kreis Rap-
poltsweiler) iindet,sich ein Triptychon, dessen Gemälde um 1520
mit Benutzung Dürerscher Zeichnungen in Schongauerscher Auf-
fassung hergestellt sind; dieselben stammen aus der alten Bischofs-
residenz in Basel. Die Aussenseiten zeigen den englischen Gruss,
die Dreieinigkeit, Christus als Weltenrichter, Konstantin und Helene
in deutscher Kaisertracht und einen betenden Bischof; auf den
Innenseiten erscheinen die Geburt Mariens, Darstellung im Tempel,
Begegnung Elisabeths und Mariens, Tod der heiligen Jungfrau,
unten die Apostel um das geschlossene Grab versammelt, oben die
Krönung Mariens, dann vier Passionsszenen; alles auf Goldgrund.
Das Museum von Unterlinden in Kolmar enthält eine Tafel
(Nr. 147), welche auf der Vorderseite die heilige Anna mit dem
Jesuskinde, musizierenden Engeln und zwei Donatoren vom Anfang
des 16. Jahrhunderts auf gemustertem Goldgrund darstellt. Die
Rückseite der Tafel, eine ruhende heilige Familie, ist eine geringe
Barockarbeit. Die Tafel Nr. 154 ebenda, eine Krönung Mariens
mit Gottvater im Kostüm eines deutschen Kaisers und Christus in