180
Blütezeit.
in den Anfang der zwanziger Jahre des 16. Jahrhunderts. Aus
dem Jahre 1522 besitzt dieselbe Sammlung (Nr. 623) die Steinigung
des heiligen Stephanus; die Charakteristik der steinigenden Juden
ist nicht ohne Übertreibung. Ebenda, von demselben Meister
(Nr. 552 B), der Kopf eines Greises auf dunklem Grunde und
(Nr. 630 A) ein Altarbild. Das letztere zeigt auf dem Mittelbilde die
Anbetung der Könige, auf den Flügeln den heiligen Georg und
den heiligen Mauritius, auf den Rückseiten die heilige Katharina
und die heilige Agnes; das Bild stammt aus der Stadtkirche in
Halle. Zu den ersten datierten Gemälden Altdorfers von 1507
gehört das Doppelbild des heiligen Franziskus, der die Wundmale
empfängt, und'des heiligen Hieronymus, beide in Landschaft, in
der Berliner Galerie (Nr. 638), dann eine Landschaft mit einer
Satyrfamilie ebendort (Nr. 638 A). Es sind kleine Tafeln, zeigen
aber den Künstler von seiner liebenswürdigsten Seite. Eine Ruhe
auf der Flucht von 1510, in der Berliner Galerie (Nr. 638 B) von
Baldung, zeigt im Vordergrunde einen reichen Renaissancebrunnen,
an dem Maria sitzt; das Kind beugt sich hinab, um im Wasser
zu plütschern, daneben öffnet sich der Blick auf ein bergiges
Seeufer und die Gebäude einer Stadt. Dem Jahre 1531 gehört
Baldungs köstliches Genrebild an, welches das Sprichwort "der
Bettel sitzt auf der Schleppe der Hoffart" erläutern soll (Berliner
Galerie Nr. 638 O). Im Vordergrunde der Prachtbau eines Renais-
sanceschlosses; der Besitzer, in Rittertracht, eilt zum Willkomm
einem vornehmen Paar entgegen; auf der Schleppe der Dame
lässt sich eine Bettlerin mit fortschleifen. Eine kleine Kreuzigung
in der Galerie zu Berlin (Nr. 638 D) gehört der Spätzeit des
Meisters an. Burgkmair ist in der Berliner Galerie durch eine
kleine heilige Familie von 1511 vertreten (Nr. 584), dann durch
zwei Altarflügel (Nr. 569 und 572), welche den heiligen Ulrich
und die heilige Barbara darstellen. Von Jörg Breu stammt eine
von Engeln gekrönte Madonna von 1512 in der Berliner Galerie
(Nr. 597 A). "Das Bildnis Kaiser Karls V. von Ambergez in der
Berliner Galerie (Nr. 556), 1534 entstanden, zeigt schon alle Vorzüge
des Meisters, lebendige Auffassung und vornehme Farbenzusammen-
stellung. Das Bildnis des Kosrnographen Sebastian Münster von
demselben (Galerie, Berlin Nr. 583) stammt von 1552. Das Bildnis
des Feldhauptmanns Georg von Frundsberg (ebenda. Nr. 577), bald
nach 1528, dem Todesjahre Frundsbergs, gemalt, kann nicht mit
Sicherheit für Amberger in Anspruch genommen werden. Die
Flügel des Hauptaltars im Dom zu Brandenburg enthalten Gemälde:
auf der Innenseite die Heiligen Benedikt und Magdalena, Bernhard
und Ursula, auf der Aussenseite die vier grossen Kirchenlehrer.
Der Schrein, bezeichnet 1518, ist ursprünglich für Lehnin gefertigt.